Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)
BENNA, Anna Hedwig: Zu den Kronen Friedrichs III
Zu den Kronen Friedrichs III. 33 Muffel54) unter allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen nach Rom zur Kaiserkrönung Friedrichs III., die am 19. März 1452 zu St. Peter vor sich ging 55). Muffel hatte vom Rat den Auftrag erhalten, die Zierden bis zu der Zeit, da sie gebraucht würden, bei sich zu behalten und, nachdem sie benützt wurden, sofort wieder an sich zu nehmen* 86 * 88). Überdies hatte er dafür zu sorgen, daß sie bis zum Termin der nächsten Heiltumsweisung in Nürnberg, nach Ostern 1453, wieder an ihren Verwahrungsort zurückkehrten, auch wenn der Kaiser wünschte, daß Muffel sie zurücklasse 57). Von Papst und Kaiser wurde Muffel, da er „keyser Karls cron und auch die Zierden zu den kayserlichen wirden“ mit sich führte, ein ehrenvoller Empfang zuteil58). Und obwohl Friedrich III. einen eigenen kostbaren Ornat und eigene Insignien nach Rom mitgebracht hatte59), wurde er doch, den Berichten von Augenzeugen zufolge, mit den aus Nürnberg nach Rom gebrachten Herrschaftszeichen gekrönt60). 54) Vgl. Gerhard Hirschmann Die Familie der Muffel im Mittelalter in Mitt. Ver. Nürnberg 41 (1950) 319 ff; Erwin Riedenauer Kaiserliche Standeserhebungen für reichsstädtische Bürger 1519—1740 in Deutsches Patriziat 1430—1740 (Limburg/Lahn o. J.) 50. 88) Hirschmann in Mitt. Ver. Nürnberg 41 320; Schnelbögl in Mitt. Ver. Nürnberg 51 102; K u g 1 e r Reichskrone 92. 86) Hirschmann in Mitt. Ver. Nürnberg 41 319 f; Schnelbögl in Mitt. Ver. Nürnberg 51 105. 57) Hirschmann in Mitt. Ver. Nürnberg 41 319, 321. 88) Chroniken deutscher Städte 11 (Leipzig 1874) 748; Hirschmann in Mitt. Ver. Nürnberg 41 320. 5») Aeneae Silvii Historia rerum Friderici III. imperatoris in Adam Francis- cus Kollár (Hg.) Analecta monumentorum omnis aevi Vindobonensia 2 (Vindobonae 1762) 292: „Caesar autem, quamvis ornamenta sibi pretio incredibili comparasset, in hanc tamen solemnitatem pallium, ensem, sceptrum, pomum, coronamque Caroli Magni, ut fama fuit, ex archivis Norimbergensibus ad se deferri curaverat, hisque usus est. Datur enim hoc vetustati, ut plus majestatis habere videantur antiqua, et pondere nova careant. Quod si tales Caroli Magni ornatus fuere, constat principes regesque vetustiores non tam vestis ornatum quam nominis gloriam quaesivisse, ac facere magis, quam vestiri splendide voluisse“ ... „quod si Caroli quarti, ut mihi persuadeo, illa fuere; est quod amplius admiremur, tam brevi tempore in tantum crevisse ornatum, ut vestimenta Caroli rusticana putes, si ad Friderici nostri ditissima et ornatissima compararis Lhotsky Geschichte der Sammlungen 2/1 56 Anm. 56; HHStA Hs. Bl. 55 fol. 75 r (JbKS 1 Reg. n. 75: 1452 März 19): ......da wiewol d er kunig fur sich selbs sin gesmuckt und gezierd mit cleidung, cron, zepter, apfel und swert vast köstlich machen lassen, so hat er im doch dest mynder keiser Carls mantel, swert, zepter, apfel und cron von Nurenberg zu seiner keiserlichen cronung bringen lassen“; F i 11 i t z Insignien und Kleinodien 42. so) Mein Caspar des Enenckel Verzeichnuß was sich bey Kayser Fridrichen Rayß nach Rom zugetragen, als der selbst mit dem Kayser gewest und alles angesehen in Die löblichen Herrn Herrn Stände und Ritter Stand in dem Ertz- hertzogtum Österreich ob der Ennss 3 (Passau 1747) 138: „...und setzt ihm auf die heilig Cronen kayser Carl“; Ludwig Pastor Geschichte der Päpste im Zeitalter der Renaissance bis zur Wahl Pius’ II. 1 (Freiburg i. Br. 1891) 411. — Mitteilungen, Band 27 3