Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)
AL-SAMMAN, Tarif: Untersuchungen zur osmanischen Tugra
Untersuchungen zur osmanischen Tugrä 19 In der Zeit Mohammeds IV. ist die Kunstschrift stark entwickelt; die Schreiber versuchten von nun an, neben der sonstigen Ausstattung die Schriftkunst der Tulutschrift in der Tugrä zu zeigen. Die Tugrä Mohammeds IV. läßt sich deutlich lesen: „Muhammad (i)bn Ibrählm Hän muzaffar dä’imaín)“. Das Wort „Muhammad“ findet sich ganz unten, wo das däl (= d) im oberen Schaft mit dem alif von „Ibrählm“ und „muzaffar“ zusammenfließt. Darüber steht das Wort „Ibrählm“, in welchem die beiden Buchstaben r und a ligiert sind und den zweiten senkrechten Schaft bilden. Über diesen schiebt sich das Wort „Hän“ und bildet mit seinem alif die drei Senkrechten. Das Wort „muzafAbb. 3. Tugrä Mohammeds IV. in Gold auf rotem Grund: HHStA Türkische Urkunden (1670 April 27) Abb. 4. Tugrä Mahmüds I. in Gold: HHStA Türkische Urkunden (1732 Mai 25) far“ befindet sich an der Spitze der gebildeten Sere, aber sein letzter Buchstabe r steigt mit dem a von „Hän“ bis zur Mitte des kleinen Ovals und zieht sich schwungvoll nach links, wo es die beiden Ovale in ihrer Mitte durchkreuzt. Das Wort „(i)bn“ hat sich zusammen mit dem nün von „Hän‘ etwas nach oben geschoben, beide bilden, annähernd parallel zueinander, die zwei Ovale. Die beiden Ausläufer senken sich, während sie die Schäfte überkreuzen, und laufen nach rechts aus. Das Wort „däfimain)“ zeigt nicht mehr die Form einer handgeschriebenen 6, sondern wird zu drei Buchstaben verkürzt und findet sich im oberen Teil des kleinen Ovals (Abb. 3). Vom ersten Drittel der linken Schaftseiten laufen die drei Wasla kurz nach links, dann nach rechts, durch - schneiden die Schäfte und biegen sich nach innen zurück, wo sie von der Sere aufgenommen werden. 2*