Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)
HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568) und ihre Verwaltung
Besitzungen der Königin Maria (1505—1558) 97 für sollte ihr aber Ferdinand 20.000 ung. fl. jährlich bezahlen. Den Schemnitzer Scheidgaden (als persönliche Erwerbung aus dem Vergleich mit Beheim 173)) wollte Maria behalten, außer Ferdinand würde ihn mit der Auflage übernehmen, daraus jährlich Renten an Diener Marias von insgesamt 2.000 fl. zu bezahlen. Die Herrschaften Slovenská L’upca, Dobrá Niva und Viglas übernahm Ferdinand mit allen Rechtsstreitigkeiten. Als Schiedsrichter in bezug auf den Vertrag anerkannten Maria und Ferdinand den Kaiser oder dessen Sohn Philipp 174). Matthias Manlich, der in den folgenden Jahren auch den Vertrieb des Neusohler Kupfers übernahm, bezahlte im Auftrag Ferdinands an die Königin die Leibrente und die 15.000 rh. fl.175). Die schriftlichen Verpflichtungen der Beamten Ferdinands wurden eingeholt176). Am 10. März 1548 bevollmächtigte Maria ihre Räte Ulrich von Eytzing, Wolf Haller, Georg Krabath von Sparrendorf und Urban Scharberger, die österreichischen und ungarischen Besitzungen zu übergeben 177). Die Abtretung von Bruck a. d. Leitha und Ungarisch-Altenburg erfolgte bereits im April 1548 178), Marias Dreißiger in Preßburg, Hans Widmann, erhielt den Befehl, das Dreißigstamt und seine Filialen mit 1. Juni 1548 Ferdinands Beamten zu überlassen 179 *). Mit der Übergabe der Bergstädte 173) Vgl. oben S. 87 Anm. 113. ui) Karl V. ratifiziert den Vertrag zwischen Ferdinand und Maria, 1548 März 7 Augsburg: Or. im HHStA Familienurkunde 1290, ed. (nach einer Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 668—677) von P r o b s z t Königin Maria 678; Erzherzog Maximilian ratifiziert als Erbe Ferdinands den Vertrag, 1548 März 8 Augsburg: Kopie im HHStA Familienurkunde 1291, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 153—165. 175) Maria quittiert Ferdinand für 142.500 rh. fl. (15.000 rh. fl. und drei Jahresraten zu 34.000 ung. fl.), 1548 März 22 Augsburg: Konzept im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 705 ff, 678 und 683; Ferdinands Vereinbarung mit Manlich, der an jedem 1. Jänner und 1. Juli von 1549 bis 1551 an Maria 21.250 rh. fl. bezahlen soll, die ihm aus dem Kupferhandel vergütet würden, 1548 Juni: Kopie im HKA Gedenkbuch 387 fol. 101; Maria quittiert Ferdinand für 204.000 ung. fl., die Manlich für 6 Jahresraten zu bezahlen übernahm, 1551 März 6 Augsburg: Kopie ebenda fol. 187 ff und Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 894 ff. Verhandlungen wegen einer neuerlichen Übernahme dieser Zahlungen durch Manlich wurden 1555 geführt: Maria an Ferdinand, 1555 November 2 Brüssel: ebenda fol. 931 f. 176) Verschreibung des Andreas Lindauer, Salzamtmann in Wien, 1548 April 26 Wien: Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 713 ff, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 195 ff; Verschreibung des Rupert Puellacher, Münzmeister von St. Joachimsthal, 1548 Juni 15 St. Joachimsthal: Or. im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 692, zit. Hatvani ebenda 199. 177) Generalvollmacht Marias, 1548 März 10 Augsburg: Or. im HHStA Ungarn 344 fol. 166. 178) Maria an die Bevollmächtigten zur Abtretung der ungarischen und österreichischen Güter, 1548 Mai 13 Binche: Or. ebenda 177 ff. 179) Marias Bevollmächtigte an Hans Widmann, 1548 Juni 17 Kremnitz: KoMitteilungen, Band 27 7