Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

CORETH, Anna: Richard Blaas zum 60. Geburtstag

562 Literaturberichte zähl- und meßbar und einer strukturellen Zahlenanalyse zugänglich sind. Durch Erweiterung der bisherigen Fragestellung können viele abge­schlossene Gegenstände neu beleuchtet werden. Der Vf. erläutert verständlich die fachlichen Grundbegriffe und gibt eine praktische Anleitung zum Umgang mit Lochkarten für die Behand­lung linguistischer Probleme, Programmierung und Auswertung. Im An­hang werden eine Reihe von konkreten Aufgaben praktisch durchexer­ziert. Wesentlich erscheint auch die wiederholte Warnung vor zu großen Erwartungen, aber auch vor der Scheu, die da und dort wohl vor den neuen methodischen Hilfen festzustellen ist. Jedenfalls handelt es sich um ein Neuland, das auch die Zukunft unserer Disziplin modifizieren wird (vgl. zuletzt Erwin Riedenauer in der Zeitschrift für bayerische Landes­geschichte 35 [1972] 379 ff). Rudolf Neck (Wien) Gerhard Oestreich, Friedrich Wilhelm. Der Große Kurfürst. (Persönlichkeit und Geschichte 65.) Musterschmidt-Verlag, Göttingen—Zürich—Frankfurt 1971. 103 S., 8 Abb. Diese kleine, aber gehaltvolle Biographie des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620—1688) ist von einem der be­sten Kenner der preußischen Geschichte geschrieben worden. Auf wenigen Seiten ist ein biographischer Aufriß großen Inhaltsreichtums entstanden, der wirklich allen Erwartungen gerecht wird, die der Vf. mit den Worten angekündet hat, daß die Biographie den historischen „Längsschnitt und Querschnitt mit der Individualität eines Einzelnen“ vereinige und daß erst „dynamisch-evolutionäre, statisch-strukturelle und biographisch-psy­chologische Sichtweisen, miteinander verbunden ... uns einem Gesamtbild der Geschichte“ näherbringen (S. 8). Die kurzen Kapitel behandeln: Der Kurfürst und seine Länder (S. 10—12) — Der Dreißigjährige Krieg (S. 13—15) — Jugend Friedrich Wilhelms (S. 16—19) — Regierungsanfang (S. 20—23) — Ständewesen (S. 24—29) — Beginn des Neuaufbaues (S. 30—36) — Europäische Friedensfragen (S. 37—41) — Erste Erfolge im Innern (S. 43—48) — Ständekampf in Preußen (S. 51—58) — Friedens­jahre (S. 59—66) — Das politische Testament (S. 67—71) — Krieg und Diplomatie (S. 72—80) — Heeresgestaltung und Flottenpolitik (S. 81—83) — Absolutismus und Verwaltung (S. 84—86) — Kameralismus und Mer­kantilismus (S. 87—92) — Kulturelle Entwicklung (S. 93—95) — Letzte Lebensjahre (S. 96—97) — Gesamtbild (S. 98—101). Angeschlossen ist ein Verzeichnis von ausgewählten Quellen und Literatur zum Thema (S. 102—103). Kurt P e b a 11 (Wien) Franz P a 1 a c k y, Oesterreichs Staatsidee. (Nachdruck der Ausgabe Prag 1866.) Verlag des wissenschaftlichen Antiquariats H. Geyer, Wien 1972. 98 S. 1865 veröffentlichte der greise tschechische Historiker Palacky eine Reihe von Aufsätzen über den merkwürdigen Zustand des Kaisertums Österreich und den besonderen Sinn dieses Vielvölkerreiches. Diese Auf-

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