Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)
CORETH, Anna: Richard Blaas zum 60. Geburtstag
Rezensionen 553 Staatsarchiv des Landes Nordrhein-Westfalen“ (S. 151—158). Im einzelnen werden behandelt: die bei der Vereinigung des Archivs des Landes Lippe mit den Archivalien des preußischen Regierungsbezirks Minden anläßlich der Bildung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen ab 1947 zu bewältigenden Probleme (Kassation, Neufaszikulierung, Kartonierung und Signierung), die durch einen Wechsel in den Aktenorganisationsplänen der Behörden hervorgerufenen zusätzlichen Archivarbeiten, die Übersiedlung in den 1963 eingeweihten Archivneubau und die Einfügung eines westfälischen Personenstandsarchivs. — Die im 66. Band der Archivalischen Zeitschrift begonnene Übersicht über „Die skandinavischen Archive“ von Harald Jorgensen gelangt mit der Schilderung des Archivwesens in Schweden (S. 159—187) und einem zusammenfassenden Überblick (S. 187— 194) zum Abschluß. Für Schweden besonders kennzeichnend ist die dominierende Stellung des Reichsarchivs in Stockholm, dessen Leiter, der Reichsarchivar, ausgedehnte Überwachungsfunktionen über die sieben Landesarchive und die zwei mit parallelen Aufgaben betrauten Stadtarchive (Stockholm, Malmö) ausübt. Besonders hervorgehoben werden muß der Archivbau mit unterirdischen Felsenmagazinen (1943 für das Stadtarchiv Stockholm, 1968 für das Reichsarchiv). Störend machen sich auch in diesem Teil die „Skandinavismen“, die in den deutschen Text übernommen wurden, bemerkbar: Während man über Stellen wie „eine Archivreform strandete jedoch daran ..(S. 160) oder „unter zwei Weltkriegen“ (S. 167) noch hinwegsehen könnte, ist die Übernahme von Fachausdrücken wie „Pergamente“, „Pergamentensammlung“ (statt „Urkunden“, S. 174 f, 181 ff) oder „Traktatensammlungen“ (statt „Handschriften“, S. 174) wirklich nicht akzeptabel. Siegelkunde: Angeregt durch die Typar- und Siegeldarbietungen im Rahmen der 1970 gezeigten Kunstausstellungen in Köln („Herbst des Mittelalters“) und Karlsruhe („Spätgotik am Oberrhein“) befaßt sich Rainer Kahsnitz mit dem Thema „Spätgotische Siegel am Nieder- und Oberrhein“ (S. 133—158). Unter Hinweis auf die Wichtigkeit der von den Goldschmieden ausgeübten Stempelschneidekunst für die Kunstgeschichte charakterisiert er die ausgestellten Objekte und versucht, sie in größere Zusammenhänge einzuordnen. Dabei kann das Schaffen des Aachener Meisters Hans von Reutlingen eindrucksvoll belegt werden, während sich der Vf. für das Oberrheingebiet mangels einschlägiger Detailforschungen auf Kommentare zu den ausgestellten Stücken beschränken muß. Abgeschlossen wird der Band durch den gewohnt reichhaltigen B e- sprechungsteil (S. 195—259) und den Zeitschriftenbericht (S. 260—303). Otto Friedrich Winter (Wien) Sankt Florian. Erbe und Vermächtnis. Festschrift zur 900-Jahr-Feier. (Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs 10, 1971.) In Kommission bei Hermann Böhlaus Nachf., Wien—Köln—Graz, Linz. 1971. 420 S., 104 S. Abb. Der Gefahr, zu einem bunt zusammengewürfelten Konglomerat beziehungslos nebeneinander stehender Beiträge zu werden, ist diese Fest