Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

CORETH, Anna: Richard Blaas zum 60. Geburtstag

552 Literaturberichte rung, für die sicher oft mühsamen Verhandlungen mit Autoren und Ver­lag, darf sich der Schriftleiter nach jahrelanger aufopfernder Tätigkeit für dieses Werk wohl mit Recht als Baumeister dieses seiner Heimatstadt ge­widmeten Denkmals bezeichnen. Richard B 1 a a s (Wien) Zeitschriften, Festgaben Archivalische Zeitschrift. Im Auftrag des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und in Verbindung mit Hans Goetting, Walter Goldinger, Anton Largiadér, Max Miller, Johannes Papritz und Georg Wilhelm Sante hg. von Otto S c hot­te n 1 o h e r. 67. Böhlau Verlag, Köln—Wien 1971. 303 S., 12 Taf. Archivgeschichte: Die umfangreiche Abhandlung „Die Ord­nung der herzoglich savoyischen Archive unter Amadeus VIII. (1398— 1451)“ von Peter Rück (S. 11—101) ist einem der eindrucksvollsten Bei­spiele spätmittelalterlicher Archivorganisation gewidmet. Im Machtbereich des Hauses Savoyen, der sich gerade in diesem Zeitabschnitt zu einem große Teile der Westalpen umfassenden „Paßstaat“ ausdehnte, kann eine frühe Entwicklung zur Schriftlichkeit in der Verwaltung festgestellt wer­den, die eine dementsprechend frühe Ausbildung eines umfassenden Archivwesens mit sich brachte; diese wird für die Regierungszeit Herzog Amadeus’ VIII., des zeitweiligen Gegenpapstes Felix V., an Hand der Archivgesetzgebung, der Nachrichten über das Wirken der Archivare und der den Ordnungszustand spiegelnden Inventare eingehend geschildert. Die politischen Veränderungen, die schließlich eine Verdrängung des Hau­ses aus dem der Schweiz und Frankreich zufallenden Norden und Westen des Herrschaftsgebietes mit sich brachten, führten im 16. Jahrhundert zu einer Verlegung des zentralen Archivs von Chambéry nach Turin und zu beträchtlichen Archivalienabgaben bis in die jüngste Vergangenheit, vor allem an Kantons- und Departementalarchive, sodaß es heute nur mit zeit­raubenden Detailforschungen möglich ist, die ursprünglichen Strukturen zu erkennen. — Archivbestände: Den „Urkunden des Basler Barfüßerklosters“, der ältesten — etwa 1231 begründeten und 1529 aufgehobenen — Franzis­kanerniederlassung am Oberrhein, ist die Arbeit von Brigitte Dengler- Spengler (S. 102—132) gewidmet. Infolge der im Zuge der Kloster­reform im Jahre 1447 erfolgten Übergabe des Besitzes an das städtische Spital sind die Urkunden heute fast ausschließlich in verschiedenen Be­ständen des Staatsarchivs Basel verwahrt. Es wird eine Rekonstruktion des Gesamtbestandes (ca. 1080 Urkunden) an Hand der „Registratur A“ vorgenommen, die anläßlich dieser Übergabe angelegt worden war. Ab­schließend wird ein Teil, betreffend das Kirchspiel St. Leonhard, einen der sechs Basler Stadtbezirke, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Klosters gelegen war, ediert. Archivberichte : Erich Kittel informiert über „Das Staats­archiv Detmold. Sein Weg vom lippischen Landesarchiv zum dritten

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