Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)
BENNA, Anna Hedwig: Zum AEIOV Friedrichs III. Auslegungen des 15. Jahrhunderts
418 Anna Hedwig Benna den in Minuskel- und Majuskelbuchstaben geschrieben, kamen mit und ohne die charakteristische Schlinge vor und wurden in das Monogramm des Kaisers eingefügt18 19 *). Wir kennen die Motive nicht, die Friedrich III. zur Annahme der Fünfvokale zu seiner „liberey“ veranlaßten, ob Reminiszenzen an das frühchristliche Symbol ( oc—o> j für die Wahl dieses Zeichens bestimmend waren 2n) oder ob sie, wie ebenfalls vermutet wurde, nur magische Zeichen und abergläubische Formeln darstellten, deren sich der Edelsteinsammler Friedrich zum Schutz seiner Kleinodien bediente21). Von einem profunden Kenner des Alten Testamentes wurde sogar die Möglichkeit in Erwägung gezogen, Friedrich könnte für seine Monumente die Fünfvokale als den verschlüsselten hebräischen Gottesnamen „JHWH“ benützt haben 22). der Österreichischen Nationalbibliothek 1. Teil: Die Hofbibliothek (1368-—1922) (Wien 1968) 11 Anm. 25, 13, 33—37; Gertraut Laurin Blindgedruckte Einzelstempelbände des XV. und XVI. Jahrhunderts im Zisterzienser Stift Rein bei Graz in Festschrift für Julius Franz Schütz (Graz 1954) 10 Abb. 4; dsbe Ein „Buchbinder Kaiser Friedrichs III.“ Material aus steirischen Bibliotheken in Biblos 11 (1962) 362, 364, 366; Otto Mazal Buchbinder Kaiser Friedrichs III. in Gutenberg Jahrbuch (1965) 366 f; Kurt Holter Blindstempelbände mit der „Devise“ Kaiser Friedrichs III. AEIOV in Gutenberg Jb (1967) 241 Abb. 2, 242; Katalog der 5. Landesausstellung Das steirische Handwerk 2. Teil (Graz 1970) 118 n. 826. if>) Arnold Luschin von Ebengreuth Das Münzwesen in Österreich ob und unter der Enns im ausgehenden Mittelalter in Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich (JbLkNÖ) NF 15/16 (1916/17) 392, 410, 420 f; L h o t s k y Aufsätze und Vorträge 2 170. it) Karl von Sava Die Siegel der österreichischen Regenten bis auf Kaiser Maximilian I. (Wien 1871) 155 Fig. 97, 157 Fig. 98, 159 Fig. 100, 161 Fig. 101, 168 Fig. 116 und 117; Otto Posse Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige 2 (Dresden 1910) Taf. 24 n. 7, Taf. 25 n. 1, Taf. 26 n. 4, Taf. 28 n. 2;Lhotsky in JbKS NF 13 81 Abb. 77; Erich Kittel Siegel (Braunschweig 1970) 234, 235 Abb. 147; Gertrud Gerhartl Michael Altkind. „Subdelegatus inquisitor in vitam et miracula S. Leopoldi“ in Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg NF 4 (1964) 68 f; Sonja Leiss Geistliche Siegel der Gotik (ca. 1250—1470) (phiL Diss. Wien 1971) 348 f. 18) HHStA Habsburg-lothringisches Familienarchiv, Familienurkunden n. 582: 1445 September 22—1453 Juni 10 (Papierlibell mit Hängesiegel des Lucas Kemnater, fol. 2r „AEIOV“ mit Schlinge); JbKS 1 (1883) Reg. 67; Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek 1 11 Anm. 25; HHStA Allgemeine Urkundenreihe (vor 1479 Juni 11): Eigenhändige Notiz Friedrichs III. auf dem Pfandbrief Herzog Ernsts, 1410 April 14: „hab ich gelost a. e. i. o. v.“; Katalog der Ausstellung österreichische und Europäische Geschichte in Dokumenten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (Wien 21965) 26 n. 59. 1B) Lhotsky in JbKS NF 13 94 Abb. 85; Sutter in Festschrift Schütz 280 f, 288. 2») Karl P i v e c Noch einmal A.E.I.O.V. in Festschrift für Hans Lentze (Innsbruck 1969) 497. 21) L h o t s k y in MIÖG 60 174 f. 22) Claus S c h e d 1 Nachtrag zum AEIOU in Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 1 (1968) 90 f.