Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)
HALLER, Brigitte: Kaiser Friedrich III. und die Stephanskrone
Friedrich III. und die Stephanskrone 103 phanskrone erwähnt. Da sie aber die Überstellung des Ladislaus unter die Obhut Friedrichs mit dem 22. November oder unmittelbar davor festlegen, ist damit auch der Zeitpunkt fixiert, zu dem die Stephanskrone an König Friedrich kam. II Königin Elisabeth begab sich von Wiener Neustadt nach Ödenburg, war aber bereits im Februar des nächsten Jahres wiederum in Neustadt44). Am 25. Februar bestätigte sie dort ein Darlehen von 8000 ungarischen Gulden für die Verpfändung der Herrschaft Ödenburg und erlaubte Friedrich, weitere 4000 Gulden in der Stadt zu verbauen 4ä). Am 3. März verpflichtete sie sich überdies, Ödenburg nicht auszulösen, ehe Ladislaus aus der Vormundschaft entlassen sei 4e). Letzteres und der geplante Ausbau des Ortes sprechen tatsächlich dafür, daß Ödenburg das „ortgeslos“ in Ungarn war, in dem sie ihren Sohn erzogen wissen wollte 47 48 49). Albrecht II. hatte in seinem Testament bestimmt, daß eventuelle männliche Nachkommen in Preßburg aufwachsen sollten, denn dort seien sie „allen iren landen nahe 46nt“ 4S). So zentral wie Preßburg lag Ödenburg nicht, man benachteiligte hier die Böhmen. Im Moment richtete Elisabeth ihr Hauptaugenmerk aber auf die Sicherung der Nachfolge in Ungarn, und es war ihr vor allem wichtig, ihren Sohn wieder in dieses Land zu bringen. Die günstige Verbindung nach Wiener Neustadt mag auch für Ödenburg gesprochen haben. Es muß aber bezweifelt werden, ob Friedrich je daran dachte, auf eine solche Regelung einzugehen, nachdem er das Mündel einmal in seiner Gewalt hatte. Der eigene Hof schien ihm mit Recht der sicherste Aufenthalt für Ladislaus, den Österreicher, Böhmen und Ungarn in gleicher Weise für sich beanspruchten. Während der ganzen Zeit seiner Vormundschaftsführung wird Friedrich mit „Anbringen“, Bitten und Aufforderungen um Herausgabe des Ladislaus bedrängt. Zunächst war es vor allem die Mutter, die den Sohn von ihm zurückforderte. Vor dem versammelten Landtag zu Wien im Sommer 1441, auf dem die Stimmung gegen Friedrich ohnedies hohe Wellen schlug **), begehrte sie, Friedrich möge ihre Kinder und die Stephans44) Brandsch Beziehungen 1 31. Für die folgenden Ausführungen vgl. besonders Brandsch Beziehungen 1 und 2 (1884), Ernst Frage und G u t k a s Mailberger Bund. 4ä) HHStA AUR 1441 Februar 25. Kollár Analecta 2 col. 869 ff n. XIII; C h m e 1 Regesta n. 238; L i c h n o w s k y 6 Reg. 196. 46) HHStA AUR 1441 März 3. Teleki Hunyadiak kora 10 95 f n. XLII; C h m e 1 Regesta n. 243; Lichnowskyö Reg. 198. 47) Brandsch Beziehungen 1 31. 48) G u t k a s Mailberger Bund 383. 49) Vgl. Alphons L h o t s k y Eine unbeachtete Chronik Österreichs aus der Zeit Kaiser Friedrichs HI. in Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen