Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 21. (1968)
MIYAKE, Masaki: Die Achse Berlin – Rom – Tokio im Spiegel der japanischen Quellen
414 Masaki Miyake rekt die damalige Außenpolitik Japans betreffen. Darunter sind auch die Aufzeichnungen Konoyes über die Verhandlungen zum Dreimächtepakt zwischen den Regierungen Deutschlands und Japans, die Akten die Entstehung des russisch-japanischen Neutralitätsvertrages betreffend, weiters die Telegramme des Botschafters Öshima aus Berlin an den Außenminister Matsuoka in der Zeit zwischen 25. 2. und 5. 6. 1941, die über die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Berlin und Moskau berichten le). Darüber hinaus zeigt es die Entwürfe der japanischen Regierung zum Abschluß des Dreimächtepaktes. Die andere große Quellenpublikation enthält folgende Kapitel: Kapitel 1. Die Changkufeng-Affäre 1938 Kapitel 2. Die Nomonhan-Affäre 1939 Kapitel 3. Die Frage der Verstärkung des Antikominternpaktes Kapitel 4. Der Einmarsch in Nord-Indochina Kapitel 5. Die Theorie des Südvorstoßes Kapitel 6. Die Grundsätze der Stellungnahme Japans gegenüber der Weltlage Kapitel 7. Die Vermittlung des Grenzkonfliktes zwischen Thailand und Indochina Kapitel 8. Der Einmarsch in Süd-Indochina Kapitel 9. Die Beurteilung der materiellen Voraussetzung für die Kriegführung Japans. Allgemein gesagt, enthält die erstgenannte Quellensammlung u. a. die Akten über die direkte Entstehung des Dreimächtepaktes und über die japanisch-deutsch-sowjetischen Beziehungen und die zweitgenannte die Akten über die Vorgeschichte zur Entstehung des Dreimächtepaktes, die japanischerseits als die Frage der Verstärkung des Antikominternpaktes bezeichnet und auch so verstanden wurde. (3) Die Akten über den Fall Sorge Der Fall Sorge, der Oktober 1941 von der japanischen Polizei entdeckt und gründlich untersucht wurde, blieb für lange Zeit ein Rätsel, sowohl in Japan als auch in Europa. Dies war nicht zuletzt deshalb der Fall, weil die vollständigen Akten über diese Angelegenheit bisher unveröffentlicht blieben. Im Jahre 1962 gab Obi, der Vorsitzende des Verlages Misuzu (Misuzu-Shobö), die ganzen Polizeiakten in drei großen Bänden mit einem ausführlichen Kommentar heraus 17). i«) Die Telegramme Öshimas wurden kürzlich von dem Marburger Japano- logen Ekkehard May ins Deutsche übersetzt und kommentiert von Prof. A. Hill- gruber: Japan und der Fall „Barbarossa“, in: „Wehrwissenschaftliche Rundschau“ Heft 6/1968. >7) Originaltitel: Gendai-shi Shiryö, 1—3, Zoruge Jiken 1—3. Bd. 1 beträgt 555 Seiten, Bd. 2: 557 Seiten, Bd. 3: 723 Seiten. Die Serienpublikation des Verlages Misuzu-Shobö mit dem Sammeltitel „Gendai-shi Shiryö“ (Quellen zur Zeitgeschichte), welche jetzt schon über zwanzig Bände verfügt, stellt neben