Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 21. (1968)

MIYAKE, Masaki: Die Achse Berlin – Rom – Tokio im Spiegel der japanischen Quellen

Die Achse Berlin-Rom-Tokio im Spiegel der japanischen Quellen 413 Policy Conferences, jenen Teil, der besonders mit dem Beschluß Japans zum Krieg im Pazifik zu tun hatls) 14). (2) Aktenpublikationen von Dr. Jun Tsunoda u. a. Dr. jur. Jun Tsunoda, Reichstagsbibliothekar und Leiter der epochema­chenden Forschungen „Taiheiyő Senső e no Michi“ (Der Weg in den Pazi­fischen Krieg), die in sieben Bänden erschienen sind, und über dessen wissenschaftliche Leistungen Prof. Eberhard Jäckel berichtet15), veröffent­lichte in Zusammenarbeit mit andern Historikern einen Sonderband von Aktensammlungen zu diesen sieben Bänden und noch einen weiteren Band von Aktensammlungen zum Thema des chinesisch-japanischen Konfliktes, die beide besonders viele Originalakten in bezug auf den Dreimächtepakt zum ersten Male erschließen. Diese sind: a) Ein Sonderband für die Quellenedition zu der siebenbändigen Serie: Der Weg in den Pazifischen Krieg (Taiheiyő Senső e no Midii, Bekkan Shiryő Hen), 617 Seiten plus 11 nachträgliche Seiten, Asahi Shimbun-sha (Zeitungsverlag Asahi), Tokio 1963, hrsg. v. Masao Inaba, Tatsuo Koba- yashi, Toshihiko Shimada und Jun Tsunoda. b) Die Quellenpublikationen zur Zeitgeschichte Japans, Teil 10, Der chinesisch-japanische Konflikt, Bd. 3 (Gendai-shi Shiryő, 10, Nicchü Senső, 3), 705 Seiten, Misuzu-Shobö Verlag, Tokio 1964. Die erstgenannte Quellenpublikation enthält die wichtigen Akten, die zum Verständnis für die Entstehung des Pazifischen Krieges unentbehrlich sind. Sie sind folgendermaßen gegliedert: Kapitel 1. Die Londoner Abrüstungskonferenz 1930 Kapitel 2. Die Mandschurei-Affäre Kapitel 3. Der chinesisch-japanische Konflikt Kapitel 4. Der Kriegsausbruch zwischen Amerika und Japan. Von diesen vier Kapiteln nimmt Kapitel 4 mit über 300 Seiten den weit­aus größten Teil ein. Hier sind zunächst die schon behandelten Nach­schriften in den „Sugiyama Memo“ von der 1. bis zur 78. Verbindungs­konferenz angegeben. Ferner findet man hier wichtige Dokumente aus dem Privatarchiv der Familie Konoye (Yömei-Bunko in Kioto), die di­13) siehe Anm. 5. 14) Von den „Sugiyama Memo“ sind die Niederschriften der unter Anm. 9 und 10 aufgeführten Konferenzen übersetzt. Außerdem ist die Nachschrift über die kaiserliche Konferenz vom 19. 9. 1940, d. h. die Konferenz, auf der Japans Zustimmung zum Abschluß des Dreimächtepaktes Berlin-Rom-Tokio erfolgte, übersetzt beigegeben. Dr. Tsunoda vermutet, daß sowohl auf der Seite der zivi­len Regierung als auch im Generalstab kein Protokoll zu den Konferenzen geführt wurde. Die einzigen existierenden Dokumente im Kriegsministerium wurden bei der Kapitulation vernichtet. Somit sind die „Sugiyama Memo“ die einzige Aktensammlung, die uns in diese entscheidenden Konferenzen einen Einblick vermitteln können (Tsunoda u. a., a. a. O., S. 304 f.). 15) Eberhard Jäckel: Beobachtungen zur japanischen Zeitgeschichtsforschung, in: „Geschichte in Wissenschaft und Unterricht“ Heft 9/1967, S. 545 ff.

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