Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 21. (1968)

MIYAKE, Masaki: Die Achse Berlin – Rom – Tokio im Spiegel der japanischen Quellen

412 Masaki Miyake 2) die kaiserliche Konferenz vom 30. 11. 1938 3) die kaiserliche Konferenz vom 19. 9. 1940 Von den „Verbindungskonferenzen“, die am 26. 11. 1940 in neuer Form ins Leben gerufen wurden, sind in dem ersten Band der „Sugiyama Memo“ von der 1. Verbindungskonferenz am 28. 11. 1940 bis zur 77. Verbindungs­konferenz vom 24. 12. 1941 10 *), und in dem zweiten Band von der 78. Ver­bindungskonferenz am 10. 1. 1942 bis zur 185. Verbindungskonferenz vom 21. 2. 1944 die Niederschriften lückenlos enthalten. Durch diese Berichte sind wir in der Lage, die Entwicklung der Beziehungen zwischen Japan, Deutschland, Rußland und Amerika mindestens in ihren wichtigsten Punk­ten zu verfolgen. Jedes Dokument erfährt sein eigenes Schicksal im Laufe der Geschichte. „Sugiyama Memo“ wurden, trotz des Befehls zur Verbrennung vom 14. 8. 1945 am Vorabend der Kapitulation Japans (15. 8. 1945), — ein Befehl, dem, anders als in Deutschland, wo derartige Befehle entweder sabotiert oder nur ungenügend befolgt wurden, in Japan viele wichtige Akten des Heeresministeriums zum Opfer fielen, — von dem Leutnant Goichi Nakane mit der Erlaubnis des Oberst Shigetoshi Yamada in einem Metallfaß versteckt und im Hause Nakanes in einem Vorort von Tokio auf­bewahrt und auf diese Weise vor der Verbrennung gerettet. Diese „Sugi­yama Memo“ entgingen der Beschlagnahme durch die amerikanischen Besatzungstruppen und wurden deswegen im Tokioter Militärgerichtshof, wo so viele Akten gesammelt wurden, gar nicht benutzt. Nach dem Ende der Okkupationsperiode (1945—1952) kamen die „Sugiyama Memo“ in die Forschungsstelle des Oberst Takushirő Hattori, der bei der Abfassung seiner großen Kriegsgeschichten) dieses Material benutzte. Nach dem Tode Hattoris am 30. 4. 1960 wurde dieses Material an das „Archiv für Kriegsgeschichte“ (Senshi-Shitsu) abgegeben 12). Nun ist es zu begrüßen, daß ein Teil dieser „Sugiyama Memo“ von Prof. Nobutaka Ike in Stanford in die englische Sprache übersetzt und damit für die europäischen Forscher leicht zugänglich gemacht wurde. Ike übersetzte in seinem Buch: Japan’s Decision for War, Records of the 1941 10) Die Aufzeichnungen von der 19. Verbindungskonferenz am 14. 4. 1941 bis zur 75. Verbindungskonferenz am 4. 12. 1941 sind ebenfalls in dem Buch von Prof. Ike ins Englische übersetzt. u) Takushirő Hattori: Daitőwa Senső Zenshi (Gesamte Darstellung der Geschichte des Großasiatischen Krieges, 4 Bde., Masu-Shobo Verlag, Tokio 1953. Dieses Werk wurde im Jahre 1966 vom Hara-Shobo Verlag neu verlegt. Der letzte Teil des Werkes wurde unter dem Titel: Japans Weg aus dem Zweiten Weltkrieg, in „Probleme des Zweiten Weltkrieges“ hrsg. v. Andreas Hillgruber, Köln-Berlin 1967 in Auszügen übersetzt. Die vollständige Übersetzung liegt nur in Maschinschrift vor (englische Übersetzung). 12) Einführung von dem Herausgeber Inaba, „Sugiyama Memo“, Bd. 1., S. 2 f.

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