Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

WEINZIERL-FISCHER, Erika: Die Bedeutung des Zeitungsarchivs Borgs-Maciejewski für die zeitgeschichtliche Forschung

Rezensionen 597 rung und Josefinismus“ (S. 203—219) nach Anführung der in der bisher vorliegenden Literatur vertretenen Thesen zu dem Ergebnis, daß es in Österreich „Aufklärer“ gab, „die man nicht ohne weiteres als Josefiner bezeichnen darf“ und „auch Josefiner, die keine Aufklärer waren“. — H. Wagner verfolgt an Hand der Quellen den genauen Verlauf der Reise Josefs II. nach Frankreich (1777) und kann dabei nachweisen, daß viele der später eingeleiteten Reformen von dort gewonnenen Eindrücken entscheidend mitbestimmt wurden („Die Reise Josefs II. nach Frankreich 1777 und die Reformen in Österreich“, S. 221—246). — G. Stourzh untersucht den Einfluß der Gedankengänge Montesquieus auf führende Staatsmänner aus den Anfängen der U.S.A. („Die tugendhafte Republik. Montesquieus Begriff der „vertu“ und die Anfänge der Vereinigten Staaten von Amerika“, S. 247—267). — „Ein poetisches Gnadengesuch an Papst Pius VI.“ (S. 269-—280), verfaßt von dem wegen vermuteter Autorschaft an einem 1774 erschienenen Spottdrama „II conclave“ in Haft befindlichen Florentiner Geistlichen Sertor, ediert und kommentiert A. Wandruszka. — Das Wirken des „Grafen Philipp Stadion als Finanzminister“ (S. 281—294) in den Jahren 1814 bzw. 1816—1824 würdigt, insbesondere hinsichtlich der Begründung der österreichischen Nationalbank und der Stabilisierung der Währung, A. Brusatti. — In seinem Beitrag „Kirchengeschichtslehrstuhl der Wiener kath.-theol. Fakultät und Wiener Diözesangeschichte“ (S. 295—309) hebt F. L o i d 1 die historiographischen Leistungen von J. Kopallik, C. Wolfsgruber und E. Tomek besonders hervor. — Mit dem Problem des aufeinander Bezogenseins der Außen- und Innenpolitik, welches speziell in der österreichischen Geschichte des 19. Jahrhunderts immer wieder deutlich wird, befaßt sich unter Ablehnung der auf Ranke zurückgehenden ein­seitigen Theorien A. Novotny („Über den Primat der äußeren Politik. — Anmerkungen zu einem Gedankengang Leopold von Rankes“, S. 311— 323). — J. D r o z skizziert das Bild, das die Baronin Blaze de Bury von der österreichischen politischen Situation in den Jahren 1850 bis 1866 in ihren literarischen und publizistischen Veröffentlichungen in Frankreich und England entworfen hat, und ihr politisches Wirken für den Libera­lismus und eine Annäherung zwischen Österreich und England („La Baronne Blazy de Bury, observatrice de la Politique Autrichienne“. S. 325—353). — H. Lentze behandelt die Auswirkung der Thunschen Hochschulreform im Hinblick auf den Rechtsunterricht an italienischen Universitäten der Monarchie und namentlich die Förderung, die der Wiener Ordinarius für Rechtsgeschichte George Philipps seinem Schüler Francesco Schupf er aus Chioggia, nachmals jahrzehntelang Inhaber des Lehrstuhles für italienische Rechtsgeschichte an der Universität Rom, an­gedeihen ließ („George Philipps und die italienische Rechtsgeschichte“, S. 337—350). — Eine Übersicht über „Die Archive der k. u. k. Militär­bevollmächtigten und Militär-Ad joints im Kriegsarchiv Wien — Ein Beitrag zur militärgeschichtlichen Quellenkunde“, S. 351—378) gibt J. Ch. Allmayer-Beck. — A. E. J. Hollaender beleuchtet die Umstände, aus denen die in Frankfurt am Main bei der Feier des 300. Geburtstages W. Shakespears am 23. April 1864 am schleswig-hol-

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