Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

WEINZIERL-FISCHER, Erika: Die Bedeutung des Zeitungsarchivs Borgs-Maciejewski für die zeitgeschichtliche Forschung

Rezensionen 593 nahmen der Nachbargemeinden von Linz zum Zeitpunkt der Einbeziehung deutlich, die — mit Ausnahme von Urfahr — den charakteristischen Typus ländlicher Siedlungen zeigen. Im ganzen muß man sowohl dem Verfasser für seine exakten, mit ausführlichem wissenschaftlichem Apparat untermauerten Ausführungen dankbar sein, als auch dem Linzer Stadtarchiv, das die Herausgabe im Rahmen seiner sehr gut ausgestatteten Publikationen ermöglichte. Es ist hier ein Themenkreis angeschnitten, dessen eingehende Behandlung auch aus anderen Blickpunkten — wie Veränderung in der herkunftsmäßigen Zusammensetzung der Bevölkerung, der sozialen und wirtschaftlichen Ordnung, der politisch wirksamen Faktoren, der verwaltungstechnischen und kulturellen Aufgaben — am Beispiele Linz die Strukturei emente großstädtischer Regionen des technischen Zeitalters aufzeigen könnte. Es würde dann so recht bewußt werden, daß die Lebensformen im letzt­vergangenen Jahrhundert einschneidenderen Wandlungen unterworfen waren als vordem in einem Jahrtausend. Otto Friedrich Winter (Wien). Zeitschriften, Festgaben, Nachschlagewerke Handbuch der österreichischen Wissenschaft. 5. Band 1964. Herausgegeben von der Verbandkommission österreichischer Wissenschaft. Abgeschlossen mit dem Stand vom 1. Juli 1964 bzw. 1. Dezember 1964. österreichischer Bundesverlag vür Unterricht, Wissenschaft und Kunst. Wien 1965, 822 Seiten. Der von der Verbandkommission (Unternehmung der gesamten öster­reichischen Wissenschaft unter Führung der Akademie S. 34) vom Gene­ralsekretär der Akademie, Universitätsprofessor Herbert Hunger, her­ausgegebene fünfte Band heißt nun „Handbuch“ im Gegensatz zu den früheren Jahrbüchern, da sich das ursprünglich geplante jährliche Er­scheinen als nicht durchführbar und nicht notwendig erwiesen hat. Er zeigt, unterteilt in Behörden, die Akademie der Wissenschaften, Hoch­schulen, Volksbildungswesen, Archive, Bibliotheken, Museen, Institute, Gesellschaften und Vereine, sowie Zeitschriften und Schriftenreihen, die gesamte imponierende Fülle der wissenschaftlichen Bemühungen unseres kleinen Landes, die freilich besonders bei den Instituten und Vereinen auch eine allzugroße Aufsplitterung in rivalisierende Gruppen und Grüppchen erkennen läßt. Den Bearbeitern, angeführt von Ludmilla Krestan als Leiterin der Gesamtredaktion, ist es gelungen, das sehr brauchbare Handbuch weiter zu verbessern und auf den neuesten Stand zu bringen. Für den Historiker besonders wichtig sind die Abschnitte Archive (Erika Weinzierl) und Museen (Gerhard Lücker), sowie die An­führung der Zeitschriften und Schriftenreihen am Schluß des Bandes (Gerda Koller), die nun durch die Angabe des jeweils letzten Jahrgangs ergänzt wurde. Besonders die Archive, bei denen Bestände, Inventare, Publikationen und Schrifttum genau angegeben werden, können zum genauen Studium nicht warm genug empfohlen werden. Sie sind auf den neuesten Stand gebracht und würden bei zahlreichen historischen Arbei­ten Hinweis auf weitere, zur Verfügung stehende Quellen bieten, die den Mitteilungen, Band 19 38

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