Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

WEINZIERL-FISCHER, Erika: Die Bedeutung des Zeitungsarchivs Borgs-Maciejewski für die zeitgeschichtliche Forschung

LITERATURBERICHTE REZENSIONEN Allgemeine und politische Geschichte Albrecht Dieter, Die Politik Maximilians I. von Bayern und seiner Ver­bündeten 1618—1651. Zweiter Teil, fünfter Band: Juli 1629 bis Dezember 1630. Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Auf Veranlassung und mit Unterstützung der Historischen Kommission bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften. R. Oldenbourg Verlag, München- Wien 1964, XVI und 799 Seiten. Nach dem bewährten System der „Briefe und Akten“ bearbeitet, liegt nun in der von Albrecht sorgfältig und übersichtlich gestalteten Samm­lung nach sechzehnjähriger Pause ein neuer Band vor, der fünfte der 1907 begonnenen, vom Jahr 1623 an geführten Reihe. Durch die bayerisch­französischen Bündnisverhandlungen an den Regensburger Kurfürsten­tag kann er besonderes Interesse beanspruchen. Zu dem nur eineinhalb Jahre umfassenden Zeitraum, der die Entlassung Wallensteins und die Landung Gustav Adolfs einschließt, sind Tausende von Dokumenten durchgesehen und für Volldrucke, Regesten oder Anmerkungen ausge­wählt worden. Die Sammelarbeiten hat Karl Alexander von Müller schon vor dem ersten Weltkrieg begonnen. Trotzdem sind nach Angabe des Bearbeiters (S. V) etwa die Hälfte der aufgenommenen Dokumente erst von ihm gesammelt worden. Für die Akten des schreibfreudigen 17. Jahr­hunderts, die sich in bedrohlicher Zahl erhalten haben, bedeutet das die Sammlung und Durchsicht eines Vielfachen der angegebenen Stücke. Imponierend ist die Zahl der durchsuchten Archive, von Simancas über Paris, Rom, Venedig und Wien zu zahlreichen deutschen Landesarchiven. Die Hauptmasse stand natürlich in München zur Verfügung. Im Archiv­verzeichnis wird das Wiener Deutschordensarchiv fälschlich dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv beigefügt (S. IX), was aber der Lage im zweiten Weltkrieg entspricht. Bei den Beständen des Haus-, Hof- und Staats­archivs werden die Nationalia, die politischen Akten der Reichskanzlei, darunter die „Bavarica“, nicht angeführt, ebensowenig die außerdeutschen Reihen der Staatenabteilung. Sie scheinen nichts Wesentliches enthalten zu haben. Der Nachlaß Maximilian von Trauttmansdorffs, der als Depot im Staatsarchiv liegt, fehlt ebenfalls. Die Wichtigkeit der Sammlung wird durch die Themen des Regens­burger Kurfürstentages, die Neuordnung des Heerwesens, die Friedens­verhandlungen zwischen dem Kaiser und Frankreich zur Beilegung des Mantuaner Erbfolgestreites und die Bemühungen um einen Ausgleich in der Frage des Restitutionsediktes besonders deutlich. Der Mergentheimer 35*

Next

/
Thumbnails
Contents