Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 17/18. (1964/65)
SPRUNCK, Alphonse: Francisco Bernardo de Quiros, ein spanischer Diplomat im Dienste des Hauses Österreich während des spanischen Erbfolgekrieges
76 Alphonse Sprunck nur mehr der Anschein und der Name einer Herrschaft über die katholischen Niederlande verblieb, zum großen Schaden ihres eigenen Landes. Galloway und Peterborough rechtfertigten durch Schriften ihr Haltung in Spanien, kritisierten und tadelten sogar die Königin in einer Zeit, da Österreich die Unterstützung Englands sehr nötig hatte. Aus allen diesen Gründen war es für Erzherzog Karl eine Notwendigkeit, einen gewandten Vertreter nach London zu senden, der zusammen mit den Ministern des Königs von Portugal die Engländer über die Bedeutung der Ansprüche der Generalstaaten und des Herzogs Viktor Amadeus aufklären sollte30). Über die Schwierigkeit, für diesen Posten eine geeignete Person und die Gelder für deren Unterhalt in London zu finden, hatte Quiros schon mit Zinzerling gesprochen. Graf Bruay schien ihm durch seinen Bang31), seine Erfahrung und einen frühem Aufenthalt in London der geeignete Mann zu sein. Von den Grafen Ursel und Oleximont glaubte er, diese würden Marlborough nicht passen. Auch in Holland sollte der Erzherzog einen gewandten Residenten unterhalten; wenn die Generalstaaten für die Regelung ihrer Angelegenheiten mit dem Erzherzog eine Person von höherm Range forderten, wollte Quiros selbst sich gegebenen Falls nach dem Haag gegeben. Nach dem Ende des gegenwärtigen Feldzuges wollte er zu Marlborough reisen, um Nachrichten über Friedenspläne oder die Ziele der nächsten militärischen Operationen zu erfahren. Anmerkungen: 1) Einzelheiten über die Schlacht bei Almansa, in der Provinz Valencia, zwischen Játiva und Albacete, bei Baudrillart, S. 287 f. Nach Berichten der Zeitung Clef du Cabinet des Princes de l’Europe vom Juni 1707 hatten dort 5 englische, 5 holländische und 3 portugiesische Regimenter etwa 8000 Mann verloren. Die Truppen des Herzogs von Orléans besetzten darauf den größten Teil von Aragon. 2) Über den Feldzug der kaiserlichen Truppen gegen Neapel und die Pläne eines Angriffs gegen Toulon, Redlich, S. 73 f., und Baudrillart, S. 298—302. Nach einem Bericht der Zeitung Clef du Cabinet des Princes de l’Europe vom Juli 1707 hatten die Generalstaaten am 8. Juni einen Brief nach Wien gesandt, um dem Kaiser vorzuwerfen, er verlasse sich zu viel auf sie und die Königin von England; auch würden die Seemächte keine Truppen nach Spanien senden, um ihre Erfolge vom vorigen Jahr in den südlichen Niederlanden zu sichern. 3) Y las razones que tengő para no intervenir en que se reforme o no la Planta de Govierno presente, y dudar que pueda ser mexor la que se discurre son tan grandes que fuera cansar mucho a Vuestra Excelencia en referirlas asegurando a Vuestra Excelencia que asi por el servicio del Rey para mi resguardo en el futuro estoy precisado ni oponerme por si acaso el nuevo Govierno pudiere ser menos perjudicial que el presente ni tampoco a solicitarle en las dudás que tengő, y apariencias que veo de que no evitara los perjuicios, y consequencias que se experimentan, y que Dios save quando y como se podrán remediar. 4) Asta que llegue esta unica, y material providencia todas las demás seran inutiles.