Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 17/18. (1964/65)
THOMAS, Christiane: Die Bergung der kaiserlichen Kunstschätze und des Archivs 1866
Die Bergung der kaiserlichen Kunstschätze und des Archivs 1866 301 imagines 1601 (Ps. 5354); Kunstbuch Albrecht Dürers (Ps. 5127); deutsche Ausgabe der Schrenckschen Imagines (Ps. 6613) ; Band mit 27 Holzschnitten Albrecht Dürers (Ps. 5339); Klebeband mit 229 Stichen nach Gefäßen (Ps. 6633); Chormissale aus Weingarten 1215—1235 (Ps. 4981); 3 Zeugbücher Kaiser Maximilians I. (Ps. 5074, 5075 und 5076); Turnierbuch (Freydal) Kaiser Maximilians I. (Ps. 5073); Ambraser Heldenbuch 1504 —1516 (NB. Cod. ser. n. 2662) 5I * * * * *); Kopialbuch mit Briefen Kaiser Maximilians I. an Paul von Lichtenstein und Cyprian von Sarnthain, sowie beider Adressaten an den Kaiser (NB. Cod. ser. n. 2646); Gedenkbuch Kaiser Maximilians I. mit eigenhändigen Eintragungen 1505—1508 (NB. Cod. ser. n. 2645); Donat-Grammatik Kaiser Maximilians I., vor 1467 (NB. Cod. ser. n. 2617); Ordonnance Herzog Karls des Kühnen von Burgund für seinen Stallmeister (NB. Cod. ser. n. 2616); Memoriale Kaiser Maximilians I., nach 1508—1515 (NB. Cod. ser. n. 2626) ; Stundenbuch, um 1510 — 1520 (NB. Cod. ser. n. 2625); Stundenbuch, um 1430 (NB. Cod. ser. n. 2615); Stundenbuch, um 1330 (NB. Cod. ser. n. 2596); Schild Kaiser Karls V. (Ws. A 693 a); „runder Schild“. Aus der Ambraser Sammlung erfuhr das Kunstgewerbe aus Bergkristall und Elfenbein der Schatzkammer eine Vervollständigung durch silberne und silbervergoldete Pokale. Wenn auch die Waffen — wie z. B. der angebliche Prunkdegen Kaiser Karls V. — auf Grund von heute als falsch erkannten Zuschreibungen ausgewählt wurden, ist zu konstatieren, daß tatsächlich nur die höchste Qualität der künstlerischen Waffenerzeugung herangezogen wurde. Für die Kunstwerke des Münz- und Antikenkabinetts beanspruchte Bergmann fünf Kisten. Die mit O. K. B. 1 bis O. K. B. 4 signierten Kisten — eine „Verpackungseinheit“ war gestrichen worden — sollten sichtlich die Ambraser Sammlung „entlasten“, deren Cinquecento-Pretiosen neben der Saliera des Benvenuto Cellini (Ps. 881) in die dritte Kiste eingeordnet wurden57). Von der Beförderung antiker Plastiken wurde, vermutlich ihres allzu hohen Gewichtes wegen, abgesehen. Nicht ausgeschaltet 5<l) Alle weiteren Handschriften wurden 1936 von der Plastiksammlung an die Österreichische Nationalbibliothek (NB) überwiesen. Sie sind Gegenstand einer eigenen Untersuchung von Franz Unterkircher: Ambraser Handschriften. Ein Tausch zwischen dem Kunsthistorischen Museum und der Nationalbibliothek im Jahre 1936, S. 225—264 in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, Neue Folge Band 23 (Wien, 1963). 57) Mein Dank geht an Prof. Dr. Rudolf Noll und Dr. Wolfgang Ober- leitner (Antikensammlung, Kunsthistorisches Museum), die mir ein Aktenkonvolut der Antikensammlung: „Acten betreffend die Flüchtung der vorzüglichsten Gegenstände des k. k. Münz- und Antiken-Cabinetes in der Zeit vom 11. Juli bis 21. August (sc. 1866)“ (Ant. A. F.) zur Einsicht überließen. Als Nummer D findet sich in Ergänzung zu Bergmanns Liste vom 7. Juli 1866 (OKäA 1866, Rubrik 53, Nr. 1033)eine detaillierte Inhaltsangabe der vier „Hauptkisten“. Die Einzelaufführung des viel- und kleinteiligen Flüchtungsgutes würde den Rahmen dieser Arbeit allerdings überschreiten. Es gilt lediglich die Hauptgruppen kenntlich zu machen.