Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 16. (1963)

PILLICH, Walter: Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1637–1780

482 Walter Pillich Inspektor ab 9. Jänner 1727 mit jährlicher Besoldung von 1500 Gulden auf­genommen, worüber der Hofkontrollor die Besoldungsverordnung auszufer­tigen hat. f. 491 rv. 369 1727 April 29, Wien. Heinrich Uwens, kaiserl. Schatzmeister, vorher 17 Jahre kaiserl. Kammer­diener, bereits vor 10 Jahren mit dieser und der Schloß-Kammer-Rats-Stelle und wie seine Vorgänger (Brunette und Draghi) mit der schlesischen Kammerrats-Besoldung begnadet, letztere mit 1000 Gulden Besoldung, die aber bisher nicht angewiesen wurde. U. bittet um diese Besoldungsanwei­sung. Bescheid, daß U. aus verschiedenen Gründen nur Anspruch neben seiner Besoldung als Schatzmeister von jährlich 400 Gulden und wöchentliches Kostgeld von 6 Gulden auf den Titel eines Schloß-Kammer-Rates mit jähr­lich 600 Gulden Besoldung habe. Res.: Der Bescheid wurde genehmigt. f. 565 r —471 v. 370 1727 Mai 10, Wien. Intimat für Heinrich Uwens, kaiserl. Schatzmeister, für den Titel eines schlesischen Kammer-Rathes mit jährlich 600 Gulden Pension. f. 586 v — 587 v. 371 1727 Mai 10, Wien. Intimat an den Oberstkämmerer wegen des an den kaiserl. Schatzmeister Heinrich Uwens zu verleihenden Titel eines schlesischen Kammer-Rates mit 600 Gulden Pension. f. 587 v — 588 v. 372 1727 Oktober 5, Wien. Bewerber um die durch den Tod des im Oktober 1726 verstorbenen Hof- Instrumentenmachers Franz Lubach, vakante Stelle: Johann Textor, Kompaß- und mathematischer Instrumentenmacher, beruft sich auf die Atteste des kaiserl. Ingenieur-Hauptmanns Perrette de Sillez und des kais. Kammermalers Ignatio Heniz von Heinzendall. f. 666 v, 667 r. 373 1727 Dezember 7, Wien. Bartholomäus Poli, Hofmaler-Scholar seit 1724 mit jährlich 200 Gulden Besoldung aufgenommen und mit einem „Zehrpfennig“ 1726 mit seinem Lehrmeister Bertoli nach Rom zu Studienzwecken beordert, wo er seit Dezember 1726 mit seiner Besoldung in einem so teuren Ort wie Rom nicht das Auslangen bei seinen Malerei Studien findet, wenn er nicht eine Aushilfe bekäme. Der inzwischen aus Rom zurückgekehrte Bertoli stellt Poli, der ein Vetter des kaiserl. Hofkaplans Bartholomaei Poli ist, das beste Zeug­nis aus und weiß, daß P. einem guten Freund in Rom die Kost und das Quartier schuldig sei. Poli bittet um Erhöhung seiner Scholaren-Besoldung rückwirkend ab 1. Oktober 1726, um nicht nur seine Schulden bezahlen zu können, sondern auch zur Anschaffung der für sein Studium wichtigen Bücher, Risse, Kupferstiche, Leinwand, Farben u. a. Er hoffe in wenigen Jahren als ein ausgebildeter Maler zurückzukehren, weil er schon vom „Gips poßieren“ und Arbeiten mit Wasserfarben bis zum Arbeiten in Öl­farben fortgeschritten sei. Der Vorschlag des Obersthofmeisters ist, wenn für Poli schon seit 1724 Ausgaben gemacht wurden und diese nicht umsonst sein sollen, solle für ihn die jährliche Besoldung auf 360 Gulden erhöht werden. Res.: Placet. f. 736 v — 738 v. 374 1727 Dezember 2U, Wien. Johann Baptist Vitali von Löwenfeld, kaiserl. Theatral-Inspektor, ersucht aus gesundheitlichen Gründen zur besseren Versehung seines Dienstes einen

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