Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies

52 Erwin M. Auer 6. Die letzten Verleihungen und das Erlöschen der Toison-Ordens-Präbende Die rückwirkende Vergebung der Stiftungsplätze sollte nunmehr bis zur letzten Verleihung die Regel bleiben. Nachdem der Ordenskanzlei der Heimgang des k.k. Oberleutnants a. D. Felix Grafen Wagensperg (t 11. Jänner 19 1 3 ) 472) zur Kenntnis gebracht worden war, bewarb sich auf Grund des kundgemachten Concurses47S) nur ein einziger Kandidat, der im Sinne der von ihm beigebrachten Bescheinigungen als derart be­dürftig galt, daß er ohne weitere Erhebungen sogleich der Gnade des Kai­sers empfohlen wurde. Der Monarch vergab daher den Stiftungsplatz und zwar rückwirkend vom 1. Jänner 1914 an in der XXV. Verleihung vom 19. Juni 1914 4<’4) 61. August Horvath von Szent György475), Bezug bis 1920. Eine wesentlich größere Zahl von Competenten — inzwischen war ja der erste Weltkrieg ausgebrochen — hatte sich auf Grund der Ausschrei­bung 476) für die nach dem Tod des Diurnisten der Bezirkshauptmannschaft Trient Karl Grafen Triangi (f 1. Oktober 19 14 ) 477) erledigte Präbende gemeldet 478). Es wurden seitens der Ordenskanzlei lediglich die fraglichen Adelsqualifikationen im Einvernehmen mit dem k.k. Ministerium des In­neren überprüft, an Hand der gut belegten Gesuche eine vereinfachte Com- petententabelle (a. Nummer, b. Name und Charakter, c. Alter, d. Familien­stand, e. Anmerkung) ausgearbeitet und dem Ordenssouverain der bedürf­tigste Bewerber empfohlen. Der greise Monarch entschied nach dem Vor­schlag seines Ordenskanzlers in der XXVI. Verleihung vom 18. Mai 1916 47») 62. Anton Ritter Rauscher von Stainberg und Rauschenfels 48°), t 23. Februar 1917 4S1), 472) ZI. 57/TO/1913 und 12/TO/1914. 473) ZI. 12/TO/1914. — Amtsblatt zur Wiener Zeitung, 31. März, Nr. 73, 412, 2. April, Nr. 75, 421 und 4. April 1914, Nr. 77, 435. 474) ZI. 20/TO/1914 (Konzept sowie Reinschrift des Vortrages und Ah. Ent­schließung vom 19. Juni 1914; Entwürfe des Dekretes und der Verständigung der Generaldirektion vom 20. Juni 1914). ZI. 21/TO/1914. 475) ZI. 17, 20 und 21/TÓ/1914, 5/TO/1919. 476) ZI. 6/TO/1916. -— Amtsblatt zur Wiener Zeitung, 24. Februar, Nr. 44, 138, 26. Februar, Nr. 46, 144 und 29. Februar 1916, Nr. 48, 149. 477) ZI. 5/TO/1916: Das Ableben dieses Präbendisten ist hieramts erst im Jahre 1915 bekannt geworden. Die Präbenden-Quoten pro November und De­zember 1914. per zusammen 100 Kronen wurden im Jahre 1915 rückersetzt. 478) ZI. 9 bis 13, 15 bis 19/TO/1916. 479) ZI. 20/TO/1916 (Konzept des Vortrages, Original-Vortrag und Ah. Ent­schließung vöm 16. Mai 1916; Entwürfe des Dekretes, der Verständigung der Generaldirektion und der Bescheide an die nichtberücksichtigten Bewerber vom

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