Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies

26 Erwin M. Auer gleichen Vortrag auch die causa Potting 201) endgültig zu regeln und sprach dabei seine Meinung unumwunden aus, wenn er schrieb: allein Keiner von den genannten Candidaten hat eine Empfehlung aufzuweisen, wie sie das vorbelobte Allerhöchste Handschreiben vom 26. November 1839 für Wenzel Graf Pötting enthält. Uiberdies kömmt ihm der Umstand zu statten, daß er, der zur Aufrechthaltung des monarchischen Prinzips spanische Dienste nahm, dadurch seine Ansprüche auf Versorgung von Seite seiner angestammten Regierung verlor, auf deren Befehl er sohin die spanischen Dienste verlassen, und seinen Ansprüchen auf Pension von der spanischen Regierung entsagen mußte. Dafür und daß er auch seine in Spanien gesammelten Schriften und verfaßten Memoiren, so wie ver­schiedene Familien Correspondenzen der österreichischen Regierung herausgeben mußte, erhielt Graf Pötting ... jährliche 200 fl. und zwar nur bis zur Einrückung in den Genuß einer Toison-Ordens-Präbende. Ich glaube mich verpflichtet, freimüthig zu sagen, daß ich diese Behandlung des Grafen Pötting nicht billigen kann; daß ich zwar früher ... diese Um­stände zur Allerhöchsten Kenntniß brachte; aber einen noch unglück­licheren, nemlich: den Lieutenant von Zadubsky, Vorschlägen zu sollen erachtete; daß ich dagegen jezt, wo Graf Pötting seine Unglücksfälle deutlicher und genau dar gelegt hat 202 203 204), und zum Greise geworden ist, nicht nur auf dessen Betheiligung mit einer Toison-Ordens-Präbende, sondern auch auf die Belassung der ihm für die Uiberlassung interessanter Fami­lien- und anderer Papiere bewilligten Entschädigung von jährlicher 200 fl. einrathen muß; denn wollte man nur das Erstere und nicht auch das Letz­tere, so dürfte es das Ansehen gewinnen, als sollte des alten Mannes ge­spottet werden, dem es ganz gleich gelten kann, ob er die jährlichen 200 fl. aus der Kassa des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten oder aus jener des geheimen Kabinetes erhalte zw). Kaiser Franz Joseph entschied hierauf zu Gunsten der vom Ordenskanzler vorgeschlagenen Bewerber in der V. Verleihung vom 23. November 185 0 204) 17. Wenzel Graf Pötting 205); t 23. Februar 186 3 206), 18. Johann Freiherr von Falkenstein 207); t 28. September 185 3 208), 201) Vgl. oben Seite 20 f. 202) Gesuch des Grafen Wenzel Pötting vom 17. Juni 1850 (ZI. 181/TO/1850, fol. 131 ff.). 203) Ebenda, fol. 114 (Konzept) und 106 f. (Original). 204) Ebenda, fol. 109. 205) ZI. 26, 28 und 29/TO/1839; 40^/TO/1840; 181/TO./1850; 185/TO/1851; 18,/TO/1868. 206) ZI. 21/TO/1868. 207) ZI. 118/TO/1845, heute bei 181/TO/1850. 208) ZI. l/TO/1854.

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