Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies

20 Erwin M. Auer von Pilgram151)- Dieser interessierte sich auf Grund der neu einlangenden Bittschriften um eine Präbende152) alsbald für die Lage der Toison- Ordens-Kassa. Fondskassen-Direktor von Scharff, der schon früher der Ordenskanzlei ein Verzeichnis der mit der Toison-Ordens-Stiftung Be­teilten zugeleitet hatte153), sandte am 11. November 1838 dem neuen Ordenskanzler neben einer kurzgefaßten Geschichte dieser Kassa den Aus­weis über den Aktivstand154) mit folgenden Posten: 6 Obligationen im Werte von 34.075 fl. und an Baarschaft 689 fl. 5 xr. C.M. und 929 fl. 13 xr. W.W.155). Im Zusammenhang mit der Widmung des gräflich Pöttingschen Fami­lienarchivs an das geheime Haus-, Hof- und Staatsarchiv begnadete Kaiser Ferdinand den Grafen Wenzel Pötting mit einer jährlichen Rente von zweihundert Gulden C.M. bei der geheimen Hof- und Staatskanzley-Kasse auf Lebensdauer oder bis derselbe in den Genuß einer Toison-Ordens-Pen- sion gelangen sollte156). Der Ordenskanzler aber erhielt den Auftrag, bey der nächsten und jeder folgenden Gelegenheit, wo es sich um die Verlei­hung einer Toison-Ordens Pensions Stiftung handelt, dem Kaiser auch den Grafen Wenzel Pötting als Bewerber mit relativer Würdigung der für ihn etwa sprechenden Eigenschaften und Motive gegenwärtig zu halten157). Dieser Weisung konnte der Ordenskanzler erst Folge leisten, als durch den Tod des Oberlieutenants und k.k. Kämmerers Johann Freiherrn von M i 1- lach am 3. Juli 1840 ein Stiftungsplatz frei wurde. Graf Pötting wurde auch tatsächlich in die Polizeiauskunft einbezogen158) und in die Tabelle der 7 Competenten aufgenommen 159), jedoch der Ordenssouverain vergab die erledigte Präbende an einen anderen Bewerber, da Graf Pöt­ting insbesondere durch seine Lust zu reisen den größeren Theil seines eben nie beträchtlichen Vermögens angebracht haben soll 16°) und somit kein Fall unverschuldeter Armut gegeben schien. Die freie Präbende wurde am 1. Mai 1841 wie folgt besetzt161): • 51) ZI. l/TO/1838; Wurzbach, a. a. O., Bd. 22, 1870, 291. 152) ZI. 17 und 18/TO/1838, 23/TO/1839. 153) ZI. ß/TO/1837. 154) ZI. 6/TO/1838. 155) Am Ende des Jahres 1833 war der Stand mit Obligationen im Werte von 31,205 fl. und an Barmitteln mit 7 fl. 402/4 xr. C. M. sowie 5 fl. 222/4 xr. W. W. ausgewiesen worden (GDFonde, Fasz. 31, Subfasz. 2, ZI. 517/1834). 156) Note des Staatskanzlers Fürsten von Metternich an die Ordenskanzlei vom 4. Dezember 1839 (ZI. 29/TO/1839). Vgl. auch Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 1, Wien 1936, 588 und 3, 1938, 274. 15D Ah. Handschreiben vom 26. November 1839 an den Ordenskanzler (ZI. 28/TO/1839). 153) ZI. 40^/TOT840. 153) ZI. 46/TO/1841, fol. 30v und 34r. ico) Ebenda, fol. 15r. 131) Ebenda, fol. 41r: Ah. Entschließung; fol. 26: Dekretentwurf. — Österr.-

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