Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)
JUHÁSZ, Koloman: Kirchliche Zustände im Banat in der Mitte des 18. Jahrhunderts
224 Koloman Juhász Predigten (wie obgedacht) einige der Landessprach kundige Geistliche in jeden Convent zu haben“ 14). Die in diesen wirkenden Weltpriester („Pe- triner“), Jesuiten und Minoriten würden — nach der Meinung des Bi- schosf, — einen edlen Wettkampf miteinander eingehen15 *). Bei der Stiftung der Schulen in Werschetz müßte auch die Umgebung in Betracht gezogen werden, und zwar bei Werschetz: die Ortschaften Kudritz, Weißkirchen, Orawitza, Dognatschka, und Kraschowa, bei Lugosch: Karanse- besch, Zella, Slatina, Fatschet und Mehadia le). Auf den Vorschlag des Bischofs bestimmte die Hofkammer: „Ob nebst den bei den Patres Societatis Jesu zu Temesvár anzustellenden Schulen, annoch andere in einem Ort, als etwa zu Werschetz, Lugosch etc. anzustellen diesamb sein, darüber könnte der Herr Bischof mit der Administration sich einverstehen“ 17 *). Der Bischof und die Hofkammer haben gemeinsam vor: „In dieser kleineren Lehr-Schulen, gleichwie in der lateinischen zu Temesvár sind ohne Unterschied die Katholische, Unierte und Schismatici aufzunehmen, denselben auch ohne Unterschied gleiche Liiebe und Sorge zu bezeugen und der Catechismus anstatt einer anderen Lehrbuch allda vorzulegen, bei solcher Gelegenheit also die Jugend gleich in Lesen und in Fundamentis fidei unterrichtet werden“ ls). Auch in Verbindung mit den Schulen wird an den Priesternachwuchs gedacht. Solange sich in der Diözese keine Priesterbildungsanstalt befindet, bleibt kein anderer Weg übrig, als geeignete Kandidaten inTyrnau zu Priestern zu erziehen. Dem Vorschlag des Bischofs entsprechend beschließt die Hofkammer: „Nach vollendeten sechs ersteren Schulen sind diejenige, von denen Profectus in litteris zu hoffen, wenn sie in Seminario nicht instruiert werden können, teils nach Tyrnau, anher, an was Orten zu ihren Unterkommen die beste Gelegenheit sein wird, ad studia philosophica et theologica zu schicken. Über jeden derenselben ist dann de scientia et moribus von den ihnen Vorgesetzten Superioribus in genaue Nota zu halten, hinweg zu tun, und anständige Subjecta anstatt ihrer dahin anzustellen, die sich aber wohl aufzuführen, finitis studiis zur Seelsorge und zwar anfangs entweder den Missionariis beizugeben, oder bei den Pfarrern, die wegen ihrer Weitsichtigkeit eines Vicarii nötig haben, mit etwa hundert Gulden jährl. anzustellen“ 19). 14) Wiener Hofkammerarchiv: angeführte Relation, Punkt 22. is) „In his tribus locis habitis scholis (Temesvár, Werschetz, Lugosch) per diversas institui personas, Petrinorum, Jesuitarum et Minoritarum aemulatio induceretur.“ Relation Stanislavichs an Maria Theresia, Punkt 25. HDS I, 654. i®) Relation Stanislavichs an Maria Theresia, Punkt 2. HDS I, 655. i?) Wiener Hofkammerarchiv: Relation Stanislavichs an die Hof- kammer, Punkt 25. is) Wiener Hofkammerarchiv: Relation Stanislavichs, Punkt 23. i°) A. a. O., Punkt 29.