Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

JUHÁSZ, Koloman: Kirchliche Zustände im Banat in der Mitte des 18. Jahrhunderts

204 Koloman Juhász zielt hatte, wurde er Mitte Oktober abermals in seine Heimat mit dem Titel Kommissarius entsendet. Ein Hofrescript vom 30. 4. 1749 bedeutet der Landesadministration, die im verflossenen Jahre herabgelangten und auf dem Beschenowaer Prädium ansässig zu machen anbefohlenen acht­undzwanzig deutschen Familien ohne Anstand in andere Ortschaften über­siedeln zu lassen, wo noch leere Ansässigkeiten vorhanden sind, um die Prädien zu verschonen. Diese achtundzwanzig Familien mögen von einem anderen Werber zur Auswanderung in das Banat veranlaßt worden sein. Was die Prädien anbelangt, so wurden gerade damals noch neunundneunzig solche amtlich nachgewiesen, welche als Viehweide verpachtet wurden. In dem Bericht der Landesadministration vom 31. 5. heißt es, von den im Jahre 1748 ins Banat gekommenen sechzig deutschen Familien „sind einige in Hungarn abwendig gemacht und verblieben, die anhero gekommenen zu Beschenowa angesetzt“. Im Mai traf Osswald abermals mit einem Trans­port von deutschen Ansiedlern, die scheinbar größtenteils aus dem Gebiete von Trier stammten und neunhundert Seelen zählten, in Wien ein. Am 10. 5. 1749 gingen sie auf vier Schiffen ins Banat ab. — Es langten 1749 noch drei Transporte von Ansiedlern größtenteils aus anderen Gebieten Lothringens in Wien an und wurden in anderen deutschen Dörfern im Banat angesiedelt. Die Besiedlung von Neu-Beschenowa in den Jahren 1748 und 1749 erfolgte also größtenteils durch Einwanderer aus dem Gebiet von Trier und den umliegenden Gegenden. Am 2. 6. 1749 beauftragt die Landesadministration das Temesvarer Verwalteramt, daß dem zur Bezeich­nung der Hotterung des Ortes Beschenowa ausgesendeten Oberverwalter Gartner sich der Distriktsverwalter anzuschließen hat, und am 3. 6. wurde Gärtner beauftragt, der Gemeinde den erforderlichen Grund aus­zustecken. Daß er den ihm gewordenen Auftrag ausgeführt habe, teilte Gartner der Administration bereits am 20. 6. mit. Um die Pfarrerstelle in der Gemeinde hatte sich am 13. 8. der Totwaradeiner Pfarrer Paul J u- rasch beworben, welcher von der Administration auch in Vorschlag ge­bracht wurde, doch ein Hofrescript vom 5. 11. bedeutete derselben, daß der Pater des Prinz Hildburghausenschen Infanterieregimentes, Matthias Tschwoika, zum Seelsorger „auf das neupopulierte deutsche Ort Be­schenowa resolviert sei“. Gleichzeitig wird der Administration erlaubt, einen Plan samt Kostenüberschlag über die Erbauung eines Kirchleins vor­zulegen. -— Am 6. 9. 1749 hatte die Administration den Kanonikus Mayer ersucht, daß zum Begräbnis der zu Beschenowa zeitweise sterbenden In­sassen ein Gottesacker eingeweiht werden möge 8). 1749 begab sich Osswald abermals ins Reich, und bald lesen wir in den Hofreskripten (10. 5. 1749) von „neunhundert Köpf bestehenden deutschen Familien“, die man in den Temesvarer, Tschanader und Lugoscher 6 6) Doch scheint dies unterblieben zu sein, nachdem der erste Ortsfriedhof am 10. 10. 1751 eingeweiht wurde. W e 11 e 1, Beiträge zur Chronik der Gemeinde Neubeschenowa. Temesvár, 1930, 18—36.

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