Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 13. (1960)

VESELINOVIC, Rajko L.: Die „Albaner“ und „Klimenten“ in den österreichischen Quellen zu Ende des 17. Jahrhunderts. Historisch-geographische und ethnographische Abhandlung

Die „Albaner“ und „Klimenten“ in den österreichischen Quellen 201 id est miles collatitius illarum nationum schismaticarum, quibus associa­buntur Thraciae, Daciae, Thessaliae et Macedoniae Bulgari, Sorbi, Graeci et Epirotae .. .14 * *). Es kann keine Bede sein von einem Aufstand des Al­banerstammes der Klimenten (Climenti, Clementi, Kelmendi), wie manche glauben, weil dieser Stamm im Bergmassiv Prokletija siedelte (Abb. 1), der sog. Malessia von Skutari (Malzija Maze). Nach den Forschungsergeb­nissen J. Tomié’ auf Grund von Quellen des Staatsarchives von Venedig beteiligten sich die Klimenten überhaupt nicht am Kampfe der Kaiser­lichen gegen die Türkei während des Vorstoßes der Österreicher auf den Balkan 1688—90 i»). Wenn sich die römisch-katholischen Albaner in Serbien und die erwähn­ten Klimenten an Seiten der Kaiserlichen gegen die Türken erhoben hätten, würde sie zweifellos der Generalissimus L. W. von Baden in seiner Instruk­tion an General Veterani vom 27. November 1689 erwähnt haben, worin er diesem befahl, nach dem Tode des Generals Piccolomini in Prizren (9. November 1689) das Kommando über alle kaiserlichen Truppen zu übernehmen. In dieser Instruktion werden außer den kaiserlichen Truppen auch Deutsche, Ungarn und Serben genannt, nicht aber auch Albaner — ,,. .. Das völlige Commando der unter dem General Piccolomini gestandenen kaiserlichen Eegimenter zu Fuß und zu Pferd, Deutsche, Ungarn und Raizen“ >6). Im dritten Punkt der Instruktion wird Veterani emp­fohlen, auf des Kaisers Wunsch keine Berge zu überqueren, sondern die Schluchten, wichtigeren Festungen und Städte gegen Bosnien, Albanien und Herzegowina „mit deutscher oder raizischer Miliz interim zu besetzen“ 17). Wenn damals sich die Albaner in so bedeutender Zahl er­hoben hätten, wie manche schreiben, würde sie L. W. von Baden als albani­sche Miliz zuerst für diese Besatzungen herangezogen haben, und dies umso mehr, als es sich hier um Gegenden der unmittelbaren Nachbarschaft Alba­niens handelte. Ebenso sicher ist es, daß das Kredential des Bischofs Djakovic, das auf Beschluß der Kirchen-Volksversammlung in Belgrad vom 18. Juni 1690 an Kaiser Leopold I. gerichtet wurde, auch verschiedene albanische Häupter unterschrieben hätten, wenn es auch eine albanische Miliz gegeben hätte. Es ist ebenso charakteristisch, daß der Patriarch Arseni je III. in seinem 14) Ebendort: Copia aus dem Großherz. Baden’schen Archive. Feldakten 1689, 7—19, Fasz. 167, Blatt 380. 45) J. Tomié, Crna Gora za morejskog rata (1684—1699). Beograd 1907, 148, 159—160. — Derselbe, Patrijarh Arsenije III Cmojevic prema Mleci- cima i cesaru (1685—1695). Beograd 1906, 124—125, 163. — D-r R. L. Vese- 1 i n o v i c, Problemi narodnih pokreta s kraja XVII véka u vezi ucesca i karak­téra rada nekih licnosti u njima. Istorijski glasnik, br. 1—2 za 1959. Beograd 1959, 132—134, 142. (Abgek.: Veselinovic, Problemi.) le) Röder, II, Urkunde XX, Schreiben 50, Unterbeilage, 194. •—- G e r b a, 160—161. 17) Röder, ebendort, 195—196. — Gerba, ebendort.

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