Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 12. (1959)
PILLICH, Walter: Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1638–1780
Österreich 457 54 1637 Juni 22, Prag. Rudolph Stickhlriser, gewesener Obertapezierer, mit 23jähriger Dienstzeit, um seine Besoldung und Vergütung für Quartier und Tafel. Res.: Erhält ein Quartal als Abfertigung. f. 55 r v. 55 1637 Juni 22, Prag. Jacob Franhofer, Tapezierermeister aus Brüssel, bittet um Verordnung seiner Besoldung an den Hofkontrollor, da er schon länger arbeite und noch nichts erhalten habe. Res.: An Hofkontrollor "um Bericht. f. 55 v. 56 1665 März 26, Wien. Ludovico Burnacini, Ingenieur, um Besoldungserhöhung. Res.: Der Kaiser hat B. wegen seines bisherigen Fleißes die Besoldung um monatlich 20 Gulden erhöht. Hofkontrollor soll diesbezügliche Verordnung ausfertigen. S. 1. 57 1665 März 26, Wien. Martin Seüter, Hofsilberhändler, um Bestellung von Hofsilberarbeiten auf Grund seines kaiserl. Dekretes. Res.: Die Hofkammer meldet, daß S. bisher die Hofsilberarbeiten zur Zufriedenheit und zu angemessenen Preisen ausführte. Deshalb erhielt S. auch auf eigenes Ansuchen ein Dekret, daß ihm vor anderen die anfallenden Silberarbeiten übertragen werden. S. 1 und 2. 58 1666 April 12, Wien. Die bürgerlichen Handwerksleute (in Wien) um Bezahlung ihrer Arbeiten bei den „Castris doloris“ (für die Königin Anna von Frankreich vom 21. März 1666) 3) in der Augustinerkirche zu Wien. Res.: Die Hofkammer soll den bedürftigen Parteien ihren verdienten Lohn auszahlen lassen. S 22 und 23. 59 1666 April 12. Andre Träle, kaiserl. Untertapezierer, um Obertapeziererbesoldung. Res.: T. möge weitere Gelegenheit abwarten, wo seiner gedacht werden wird. S. 23. 60 1666 April 28, Wien. Peter Pachmayr, kaiserl. Kammergoldschmied, um Verordnung seiner Besoldung. Res.: An Hofkammer mit der Erwiderung, daß der Kaiser dem P. für seine in der Schatzkammer gemachte Extraarbeit 50 Rheintaler anweisen lassen werde. S. 27. 61 1666 April 28, Wien. Andreas Pinckhelman, kaiserl. Obertapezierer, um Nachlaß des Schadenersatzes für abgängige und verlorene Tapisserien im Werte von ca. 400 Gulden. Res.: Bewilligt mit Ermahnung an P., in Zukunft vorsichtiger zu sein. S. 27 und 28. 62 1666 April 28, Wien. Johann Fischer, gewesener königl. und erzherzogl. Kapellendiener, um eine Hoftapezierergehilfenstelle. Res.: Der Kaiser will F. wegen der seinen verstorbenen Brüdern, dem römischen König Ferdinand IV. und Erzherzog Carl geleisteten Dienste bei Aufnahme eines Tapezierers anderen Bewerbern vorziehen. S. 28. 63 1666 April 28, Wien. Johann Caspar Schenckh, Bildhauer, um Verordnung der Besoldung und um Bezahlung von 100 Rheintalern für ein Pulverfläschchen. Res.: Kaiser bewilligt Sch. 500 Gulden Besoldung, außerdem wird ihm aber nichts bezahlt. Das Arbeitsmaterial erhält er. S. 30. 3 3) Vgl. Hofzeremoniell-Protokoll 1660—1674, S. 1271 f.