Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 12. (1959)

PILLICH, Walter: Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1638–1780

456 Archivberichte 45 1637 Mai 5. Lorenz Anselmus, gewesener Leibtrabant und Wachsbossierer, u. a., um eine Trabantenstelle. Besch.: An den Hauptmann (der Trabantenleibgarde) zu verweisen. f. 37 v. 46 1637 Mai 5, Laxenburg. Andre Pinkchelman, kaiserl. Hoftapezierer, um die Obertapeziererstelle. Res.: Er solle sich mit der derzeitigen Stelle begnügen. f. 40 v. 47 1637 Mai 5, Laxenburg. Melchior Michel, Maler, der dem Kaiser die Genealogien des Kaiserhauses verehrt hat, um Bescheid. Der Historiograph (Philipp Carl) meldet dar­über: Der Maler meine, daß ein ganzer Saal, anstatt mit Tapisserien, mit diesen Genealogien geziert werden könne. Res.: M. werden 600 Gulden be­willigt. f. 44 r. 48 1637 Mai 5, Laxenburg. Georg Khnoblach, gewesener Tapezierer, um seine Besoldung. Res.: Erhält 3 Monatsgehälter als Abfertigung. f. 46 v. 49 1637 Mai 5, Laxenburg. Francesco Suttermann, Maler, um Bestätigung seines Dienstes und seiner Besoldung. Res.: Bewilligt. f. 46 v, 47 r. 50 1637 Mai 5, Laxenburg. Lorenz Khuen, um die Tapezierergehilfenstelle. Hofkontrollor berichtet, daß K. gelobt werde und rät zur Aufnahme. Res.: Bewilligt. f. 48 v. 51 1637 Juni 22, Prag. Peter Conradt, Bildhauer, vom Kaiser erst jüngst aufgenommen, meldet auf Vorhalt, daß er vorher keine Bestallung hatte, sondern ihm jede Arbeit, die er machte, bezahlt wurde. Wenn ihm der Kaiser dazu noch eine Be­stallung von monatlich 20 Gulden aussetzen würde, wolle C. noch fleißiger sein und dies bei der Arbeit wieder einbringen. Wenn ihm aber der Kaiser monatlich 50 Taler gebe, wie ihm die Kaiserinwitwe Eleonore (Witwe Kaiser Ferdinand II.) angeboten habe, so wolle er dafür jede Arbeit kostenlos her- stellen. C. bittet, ihm wie einem Kammerbildhauer ein Hofquartier anzu­weisen. Res.: Erhält eine Freiheit und Quartier ohne Bestallung bewilligt. — f. 51 r v. 52 1637 Juni 22, Prag. Johann Ledenti, der die 15 „misteria“ gemacht hat, erinnert, daß er sich wegen seines ausständigen Lohnes von 50 Gulden an die Augustiner gewen­det habe, dort habe ihn aber niemand bezahlt. L. bittet daher den Kaiser, ihm beim Vizedomamt das Geld anweisen zu lassen. Res.: Ist an die Augu­stiner zu weisen. f. 53 r. 53 1637 Juni 22, Prag. Franz Suttermann meldet, daß er beim früheren Kaiser (Ferdinand II.) eine Bestallung mit monatlich 50 Reichstalern, Quartier, Wein und Brot für sich und seinen Diener gehabt habe, wofür er ohne Bezahlung alles malen mußte, was der Kaiser und die Kaiserin ihm befahlen. Für Farben habe er jährlich mindestens 100 Gulden erhalten. S. wolle sich jetzt nebst Quar­tier, Wein und Brot mit 40 Talern begnügen und bittet, ihm seinen Besol­dungsrückstand von (Max) Bosso (Schatzmeister) bezahlen zu lassen. Res.: Erhält eine Kammermaler-Freiheit nebst Quartier, jedoch ohne Bestallung. Die Arbeiten, die er mache, werden jeweils S. bezahlt, erhält auch seinen Rückstand von der Hofkammer, weil Bosso keine Ausgaben mehr hat. f. 54 v, 55 r.

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