Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)

MARX, Julius: Die amtlichen Verbotslisten. Neue Beiträge zur Geschichte der österreichischen Zensur im Vormärz

Die amtlichen Verbotslisten. Neue Beiträge zur Geschichte der österreichischen Zensur im Vormärz. Von Julius Marx (Wien). Verwendete Abkürzungen: Pr.Z.-A. = Prager Zentralarchiv, St.-A. = Haus-, Hof- und Staatsarchiv, St.L.-A. = Steiermärkisches Landes­archiv, Univ.-A. = Universitätsarchiv Wien, Verw.-A. = Verwaltungsarchiv Wien (K = Karton), Az. = Archivzahl (r bei F. 80 = Rückseite), P. = Faszikel, MKA = Minister Kolowratakten, P.-H. = Polizeihofstelle. Zitierung der Listen: 14 II = 1814, Feber (Monatsliste). 22 II/l = 1822, Feber 1. Hälfte (Halbmonatsliste). Vorbemerkung: Lateinschrift der Behörden ist hier durch Kursiv wiedergegeben, Unterstreichungen durch Sperrdruck. Nach Abschluß der Arbeit über die Verbotslisten des Zensurfaszi­kels 80 *), der im Haus-, Hof- und Staatsarchiv erliegt* 2), wurde der Verfasser durch Univ.-Doz. Dr. Goldinger auf Bestände des Wiener Universitätsarchivs aufmerksam gemacht. In dessen Consistorialsakten fand sich tatsächlich die umfangreichste Sammlung dieser Verzeichnisse3), die vom 1. Jänner 1810 bis 1848 rei­chen; außer wenigen kleineren Lücken ist das Fehlen der Akten aus den Jahren 1830 bis 1834 zu beklagen. Indes ermöglichten die im Prager Zentral-Staatsarchiv4) und die in den Präsidialakten des *) J. Marx, Die amtlichen Verbotslisten. Zur Geschichte der vormärz­lichen Zensur in Österreich; in den „Mitteilungen des österr. Staatsarchivs“, 9. Bd. (1956), S. 150—185. — Dazu ebders., Vormärzliche österr. Zensur. Die beschlagnahmten Werke in deutscher Sprache; in „Wiener Geschichts­blätter“, 1954, 4. Heft, S. 77 ff., und 1956, 1. Heft, S. 20. 2) St.-A. Im MKA, Z. 1651 ex 1840 wird unter Berufung auf Z. 1054 ex 1840 angeordnet, daß ein Stück der Verbotsverzeichnisse an Kolowrat, zwei an die Staatskonferenz abzugeben seien. Tatsächlich erliegt nun von 1840 an eine zweite Reihe der Listen in den MKA.: Z. 1651 ex 1840; 213 ex 1841; 307 ex 1842; 177 ex 1843; 191 ex 1844; 240 ex 1845; 159 ex 1846; 108 ex 1847 und 228 ex 1848; es sind nur wenige Lücken in ihnen, etwa 1848. In den Con- ferenzakten hingegen sind die Verbotslisten bloß für 1840 vorhanden, aber auch nur bis Oktober, für diesen Monat allein doppelt. 3) Herrn Oberstaatsarchivar Doz. Dr. Walter Goldinger und Herrn Universitätsarchivar Dr. Franz Gail bin ich für ihre wertvollen Hinweise, ihre stete Anteilnahme und ihre leider erfolglos gebliebenen Versuche, Material aus Salzburg und von den Universitäten Graz und Innsbruck zu beschaffen, sehr dankverpflichtet, desgleichen der liebenswürdigen Hilfsbereitschaft der Frau Oberstaatsarchivar Dr. Theophila Wassilko und des Herrn V.-B. Walter P i 11 i c h. 4) Die anderen österreichischen Archive sowie das Brünner Staatsarchiv (laut freundlicher Mitteilung des Pr.Z.-A.) besitzen infolge von Bränden oder

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