Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)

MARX, Julius: Die amtlichen Verbotslisten. Neue Beiträge zur Geschichte der österreichischen Zensur im Vormärz

Die amtlichen Verbotslisten 413 Steiermärkischen Landesarchivs vorfindlichen Listen die Schließung fast sämtlicher Lücken, so daß sich nun der ganze Zeitraum von 1810 bis zur Revolution des Jahres 1848, somit also der Abschnitt, in dem das Zensuredikt vom 14. September 1810 5 6) galt, überschauen läßte). Zur Ergänzung und Abrundung des Bildes, das sich aus dem Faszi­kel 80 gewinnen ließ, soll nun dieses Aktenmaterial in der vorliegenden Arbeit behandelt werden, dazu werden einzelne Faszikel der Polizei­korrespondenz der Staatskanzlei7), aus denen sich oft das Zu­standekommen eines Verbotes oder anderer Zensurmaßnahmen erkennen läßt, herangezogen, desgleichen die restlichen Bestände des Wiener Verwaltungsarchivs, soweit es für die hier behandelten Fragen von Bedeutung ist. Nach Dr. Gail sind die Bestände des Universitätsarchives letztmals 1836 durch den bekannten Rechtslehrer H y e geordnet worden. Die Skartierungen nichts mehr. — Für die Beschaffung des Prager und Grazer Materials bin ich Herrn Generaldirektor Dr. Gebhard Rath außerordentlich verbunden. 5) Gewöhnlich mit 10. September datiert; vgl. aber H. Nagler, Regie­rung, Publizistik und öffentliche Meinung in den Jahren 1809—1815 in Öster­reich. Dissertation Wien 1926, S. 80. 6) Hier sei ein Überblick über die Bestände und ihre Lagerung gegeben: U n i v. - A.: Consistorialsakten. 1. F.V., Miszellen, B, Nr. 22: Listen vom Jänner 1810 bis Ende 1829 und von 34 XII/2 bis 35 XII/1. (Es fehlen die neun Monatslisten von Sept. 1810 bis Mai 1811, ferner 28 VII/2 und 35 XI/1, die nun durch Photokopien ersetzt wurden.) 2. F. de anno 1836 usw. bis 1848 (XII/2 ist jeweils im nächsten Faszikel zu suchen). P r.Z. - A.: Listen von 1821 bis 1845, lückenlos. Je fünf Jahre unter einer Signatur: PG 1821—1825, 16/2; PG 1826—1830, 16/2; PG 1831—1835, 16/2; PG 1836—1840, 16/2; PG 1841—1845, 16/2. St.L.-A.: Präsidialakten, Juni 1812 bis März 1848, jedoch mit Lücken; so fehlen 28 VII/2, 33 IV/1 und 29 XII/2 bis 30 XII/1. S t.-A.: 1. Polizeikorrespondenz der Staatskanzlei, F. 80: 35 XII/2 bis 48 II/2. (24 Akten fehlen: Marx, MiÖSt IX., S. 151). 2. MKA 1840—1848 (40 XI/1, 41 IV/1, 47 XII/1 u. 2, 48 1/1 u. 2, II/l fehlen; 46 IX/1 u. 48 II/2 doppelt, 41 1/1 dreifach). 3. C A 1840 (vgl. Anm. 2). Ob sich die fehlenden 9 Verzeichnisse (Sept. 1810 bis Mai 1811) in Archiven von Nachfolgestaaten finden lassen, ist derzeit nicht feststellbar, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. 7) Diese beginnt schon am Ende des 18. Jhdts., umfaßt 80 Faszikel (die drei letzten: Zensur), getrennt nach den Originalnoten der Polizei an die Staatskanzlei und den Konzepten der Noten dieser an jene. Wenn bei nach­folgenden Anmerkungen kein anderes Aktenmaterial ausdrücklich angeführt wird, ist sie anzunehmen. So weit der Bestand archivalisch foliiert ist, wird auch diese Az. angeführt.

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