Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)
CORETH, Anna: Das Schicksal des k. k. Kabinettsarchivs seit 1945
Rezensionen 587 und auch innerhalb des Stiftsarchivs wurden nur jene Sachgruppen durchgesehen, bei denen schon die Behelfe eine Beziehung zu Linz angaben. Auch das gedruckte Verzeichnis der Stiftsangehörigen von Pachmayer (Steyr 1777—1782) wiyde für die Regesten herangezogen. Von der Reihe B VI liegen die ersten drei Bände, mit Regesten in chronologischer Folge 1258—1889 (Nr. 1—1756) vor; die Kammerei- und Rentamtsrechnungen werden gesondert zusammengefaßt und den Schluß der Reihe wird ein Registerband bilden. Vor 1500 (Nr. 1—41) ist in der erdrückenden Mehrzahl der Regesten die Beziehung zu Linz durch Zeugennamen oder die Nennung als Ausstellungsort (auch Ebelsberg) gegeben; die Regesten aus dem 16. (Nr. 42—324), 17. (Nr. 325—947), 18. (Nr. 948 bis 1558) und 19. Jahrhundert weisen im wesentlichen dieselben Inhaltsgruppen auf wie die oben bei Schlägl kurz charakterisierten, es wäre lediglich eine stärkere Einflußnahme Kremsmünsters auf kirchliche Verhältnisse im Linzer Raum, die besondere Wichtigkeit mancher kunst- und kulturhistorischer Angaben und einiger Quellen zu politischen Ereignissen hervorzuheben. Einige Nummern sind als Sammelregesten gestaltet und weisen dementsprechend großen Umfang auf, z. B. B VI 2, Nr. 1197 und 1198, Baurechnungen des Bischofshofes 1719—1726 (S. 97—122 bzw. 122—167), B VI 3, Nr. 1657, Streit zwischen Kremsmünster und Linz wegen Steuerbefreiung des Stiftshauses 1820—1830 (S. 55—71), Nr. 1719, Auszüge aus der Korrespondenz des P. Norbert mit Abt Thomas Mittern- dorfer über die Vorgänge in Linz im Jahre 1848 (S. 110—145), und Nr. 1756, Prozeß um den Bischofshof in Linz 1783—1889 (S. 158—217). Und nun noch einige Anmerkungen für das noch ausstehende Fehlerverzeichnis: B VI 1, Regest Nr. 36 (in der Wappenbeschreibung ist der Zusatz „Blick heraldisch links“ doch überflüssig). — B VI 1, Regest Nr. 21 „ ... Beurkundet ...“ (st. beurkundet). — B VI 1, Regest Nr. 110 „Fabiab“ statt Fabian. — B VI 1, Regest Nr. 124, 125 ff. wird der Landeshauptmann Georg von „Männing“ (statt Mäming) genannt. — B VI 1, Regest Nr. 650, „Johann Georg Lehmann, Lithotomo, Chirurgus und Barbierer“ ist als „Steinschneider, Chirurg und Barbier“ aufzulösen. — B VI 1, Regest Nr. 712, S. 248, finden sich im Inventar des Kremsmün- sterer Freihauses „2 niederländische weibliche Gemälde“, die nicht als wörtliches Zitat gekennzeichnet sind, S. 249 ist die Lesung „6 ,corporal cum aquatuor (?) linteius“ offensichtlich falsch. Linzer Regesten aus dem Hofkammerarchiv in Wien: Linzer Wollzeugfabrik, bearbeitet von Dr. Harry Kühnei. In zwei Bänden legt der Bearbeiter die im Hofkammerarchiv, Kommerz Niederösterreich 88, Camerale 34 und Handschrift 684/1—3 erliegenden Quellen zur Geschichte der „Linzer Wollzeugmanufaktur, die besonders im 18. Jahrhundert auf dem Gebiete der Textilherstellung das bedeutendste Industrieunternehmen der österreichischen Erbländer war“, vor, soweit sie in den einschlägigen Publikationen — Viktor Hofmann, Archiv für österreichische Geschichte, Band 108, 1920, Moriz Dreger, Zeitschrift für Kunst und Kunsthandwerk, Jahrgang 20, 1917, Dora Heinz, Linzer Teppiche, Wien 1955 — noch nicht oder nur teilweise berücksichtigt sind. Die 924