Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)

Sechste Konferenz der österreichischen Archivdirektoren am 14. und 15. Mai 1957 in Wien

Österreich 513 den, für deren Terminisierung und Organisierung der Verband öster­reichischer Geschichtsvereine zuständig ist. 3. Von der damit beauftragt gewesenen Kommission wurde der Ent­wurf eines Archivschutzgesetzes vorgelegt (Referenten: Landes­archivdirektor Univ.-Doz. Dr. Alfred Hoffmann, Staatsarchivar 1. Kl. Univ.-Doz. Dr. Walter Goldinger, Leiter des Allgemeinen Verwaltungs­archivs, Staatsarchivar 1. Kl. Dr. Rudolf Neck). Auf Grund der vom Ver­fassungsdienst des Bundeskanzleramtes zur Verfügung gestellten Bemer­kungen und der Stellungnahmen der Konferenzteilnehmer wurde dieser Entwurf korrigiert, um dann dem Bundeskanzleramt neuerlich vorgelegt zu werden. 4. Nach einem Bericht über die Einziehung der Pfarr - und Gemeindearchive in Vorarlberg (Referent: Landesober­archivrat Dr. Ludwig Welti) wurde die Situation der Pfarrarchive in den anderen Bundesländern besprochen. 5. Im Zusammenhang mit der Frage der Gebühren im Archiv­dienst (Referent: Staatsarchivar 1. Kl. Dr. Paul Mechtler, Leiter des Verkehrsarchivs), die in den einzelnen Archiven verschieden gehandhabt werden, wurde auch das Beglaubigungsrecht der Archive erörtert. Dieses Recht wurde schon vor langem vom Obersten Gerichtshof bestätigt und soll auch im Archivschutz-Gesetz verankert werden. Die Beglaubigung archivfremder Stücke dagegen ist, auch wenn diese älter als 100 Jahre sind, juristisch nicht haltbar. 6. Ein Referat über den Aufbau eines Mikrofilmarchivs (Referent: Staatsarchivar 1. Kl. Dr. Richard Blaas, Leiter des Haus-, Hof- und Staatsarchivs) veranlaßte die Konferenz, das Bundeskanzleramt um die Errichtung eines Mikrofilmarchivs im Österreichischen Staatsarchiv zu ersuchen. 7. Bei der Behandlung des Problemes der Notwendigkeit und Möglich­keit von Archivneubauten (Referent: Generaldirektor Dr. Geb­hard Rath) ergab sich, daß nicht nur das Österreichische Staatsarchiv, sondern auch mehrere Landesarchive wegen akuten Raummangels einen Archivneubau anstreben müssen. Damit zusammenhängende finanzielle und technische Fragen (Compactus-Anlagen) wurden besprochen. 8. Bei der Erörterung von Austausch- und Komplettie­rungsfragen innerhalb der Archive (Referent: Landes­archivdirektor Hofrat Univ.-Prof. Dr. Karl Lechner) wurde beschlossen, den vom Referenten angeregten Austausch von landesfürstlichen Zirkularen und Patenten in Angriff zu nehmen. 9. Hinsichtlich Dienstzweigeverordnung und Titel­fragen (Referenten: Landesarchivdirektor Hof rat Univ.-Prof. Dr. Karl Lechner, Generaldirektor Dr. Gebhard Rath) ergab sich, daß beide Sach­gebiete Gegenstand schwebender Verhandlungen sind. Es wurde fest­gestellt, daß die Konferenz von den im Jahre 1952 beantragten Titeln für den höheren Archivdienst nicht abgehen könne. 10. Das Archivamt wurde beauftragt, beim österreichischen Rundfunk die Gründung eines Rundfunkarchivs (Referent: Staatsarchivar Mitteilungen, Band 11 33

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