Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)
JUHÁSZ, Koloman: Jesuiten im Banat (1718–1773). Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Temesvarer Banats
Jesuiten im Banat (1718—1773) 199 führt, zu examinieren und das Examen einzusenden“ 63). Schon nach einigen Tagen (29. Aug. 1727) „sendet Oberverwalter Rössler der Administration die Witwe samt ihren Sohn Stephan und den Popen, welcher den Sohn, damit er die katholische Religion nicht annehmen soll, abgehalten und heimlich aus den Kloster ausgeführt hat, zur Examinierung“ 64). Im ersten Jahre wurden 57 getauft65). Die Zahl der Kommunionen war 9280 66 *). Gestorben sind, mit den Sakramenten versehen: 481 87). Die verhältnismäßig große Zahl der Verstorbenen veranschaulicht die durch Epidemien und andere Krankheiten verursachte hohe Sterblichkeit. Wie bereits erwähnt, begleiteten die Patres die Delinquenten auf ihrem letzten Weg. Von diesen wurden an 14 die Todesstrafe vollstreckt, für sechs gelang es, Begnadigung zu erhalten68 69). Die Patres verwendeten auch die besonderen Sakramentalien ihres Ordens, namentlich das Wasser des hl. Ignatius und konnten sich bei verschiedenen Gelegenheiten dessen heilsamer Wirkung erfreuen89). Im Jahre 1720 war die Zahl der Getauften 115, der Gestorbenen 82. — Letztere waren fast ausnahmslos mit den Sakramenten versehen. Die Zahl der Kommunionen war 3415, nämlich so viele, wie die Zahl der Partikeln (der kleinen Hostien), die Zahl der hl. Messen 1837, d. i. die Zahl der großen Hostien70). Im Jahre 1721: 81 Taufen, 34 Trauungen, 257 Beerdigungen, 1839 hl. Messen, 2460 Kommunionen71). 1722 war die Zahl der Beichtenden 3799 72). Die Zahl der letzteren wuchs im Jahre 1725, denn die Gläubigen der inzwischen neugegründeten Pfarren empfingen ebenfalls die Sakramente in der Jesuitenkirche zu Temesvár73). Als Schutzheiliger des Temesvarer Banats wurde der hl. Johann von Nepomuk verehrt. Dieser wurde erst am 19. März 1729 heilig gesprochen, im Banat aber schon früher als Hei63) B. I. 505. 64) B. I. 506. G5) „Baptizati proles 51.“ Annuae Missionis pg. 4. 68) „Numerus sacra syntaxi resectorum ad 9280 ascendit.“ A. a. O. e7) „Defuncti et sepulti universim 484, quibus rite provisum est.“ A. a. O. 88) „Educti ad supplicium ac rite dispositi ad feram luctam 14. Sex aliis vero gratia vitae impetranda est.“ A. a. O. 69) „Aqua s. Ignatii a diversis infirmitatibus et maleficiis curati ...“ A. a. O. pg. 4. 70) „Defuncti adulti, quoad nomina data sunt 82, qui omnes fere excepto unó, alterove ultimis sacramentis muniti. Baptizati: 115.“ Annuae Missionis pg. 18. 71) „Baptizati: 81, copulati: 34, defuncti: 257, qui omnes, excepto uno vel altero, repentina morte praevento ope Missionariorum nostrorum die noctuque ad aegros excurrentium ad mortem beate obeundum dispositi atque ultimis sacramentis muniti fuere.“ Annuae Missionis pg. 22. 72) Annuae Missionis pg. 34. 73) Annuae Missionis pg. 40. Vgl. Anm. 15.