Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)
JUHÁSZ, Koloman: Jesuiten im Banat (1718–1773). Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Temesvarer Banats
172 Koloman Juhász Karl Ceschi76 77), am 13. Dezember 1737 der Leutnant August D i e- nersperg"), ferner — wie bereits erwähnt — wurden mit außerordentlicher Feierlichkeit, am 30. September 1739 Bischof Fa 1 c k e n- stein78), am 27. Februar 1741 der Stadtrichter Peter S o 1 d e r e r, der dieses Amt über 20 Jahre hindurch bekleidet hatte79), beigesetzt. Als der Domkapitular Tazzoili starb (6. April 1741), wurde sein Leichnam von seiner Wohnung in die Jesuitenkirche gebracht, dort hielt man die Totenvesper und dann beerdigte man ihn in der im Baiu befindlichen Domkirche80). Auch der Vikar der Barmherzigen Brüder wurde in der Jesuitengruft (26. 5. 1750) beerdigt81). Zu dieser Gruft führte ein Abstieg rechts vom Kirchenhaupttor, wo sich auch der Choraufgang befand. Vielleicht war auch ein Eingang von außen her, doch dieser wurde später zugemauert. Auch nach Aufhebung des Ordens fanden Beerdigungen in dieser Gruft statt. So wurden die Frau des Vizegespans Johann Köszeghy (Bruder des Bischofs Köszeghy), geb. Judith Bacho (21. Dez. 1806), und später Johann Köszeghy selbst (5. Februar 1823) hier beerdigt. Dann wurde die Gruft endgültig gesperrt82). II. Der Superior als bischöflicher Vikar. Inzwischen wurde — wie bereits angedeutet — Temesvár zur bischöflichen Stadt auch in dem Sinne, daß der Bischof tatsächlich in Temesvár residierte. Wie erwähnt, hatte Bischof Graf Ladislaus N á- d a s d y nach seiner Ernennung, 1710, Szeged zu seinem Bischofsitz erwählt, weil damals die alte Bischofstadt Csanád und die spätere Metropole des Banats, Temesvár, noch unter der Türkenherrschaft standen. Nádasdy trachtete nach Eroberung Temesvars, 1716, bzw. nach dem Frieden von Passarovitz 1718 seinen Sitz nach Temesvár zu ver76) „RD. Caroli Ceschi, a S. Cruce, Itali, Tyrolensis funus impositum est ad cryptam nostram, qui fuit in inclyto regimine Bareuthiano capellanus castrensis.“ A. a. O., pg. 205. Im Kriege gegen die Türken, 1739, wirkte P. Ignaz Ceschi als Feldsuperior. E. Bielik, Geschichte der Militärseelsorge. Wien 1901, 42. 77) „Jos. Aug. de Dienersperg. Camiolus locumtenens in régim, equestri Bathani.“ A. a. O., pg. 207. 78) „Vesperi hora media 7-a levatum funus et pompa hic loci nunquam visa ülatum templo nostro, hodie tarnen non sepultum. 30-a Sept. hora 9-a sollemnes exequiae, post Requiem officium defunctorum ...“ A. a. O., pg. 242. (29. Sept.) 78) „et in eadem (crypta) sepultus est.“ A. a. O., pg. 263. 80) „Hodie sepelivimus rssm. d. canonicum Tazzoli, intra designatum locum pro templo cathedrali.“ Die Beerdigung vollzog der Bischof. 81) „Funus Ard. Willibaldi Krassulae, vicarii fratrum Misericordiae cryp- tae nostrae illatúm, cryptam gratis dedimus.“ A. a. O., pg. 395. 82) Als aus der Jesuitenkirche 1806 Seminarkirche wurde, wurden auch Kleriker hier bestattet.