Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 10. (1957)

NECK, Rudolf: Österreich und die Osmanen. Stand und Probleme der historischen Forschung

Rezensionen 477 Schriftbild ist ihr dabei noch nicht gelungen. Vielleicht könnte man bei Gelegenheit davon Abstand nehmen! Es gehört zu den von Rezensenten gern gebrauchten Vorwänden, Kritik mit dem Hinweis auf künftige Auflagen zu bemänteln. Im Falle des „Spec­trum Austriae“ bin ich wirklich überzeugt, daß es im Interesse Öster­reichs noch weitere Auflagen erleben soll und wird. Erika Weinzierl-Fischer (Wien). Archivwissenschaft. Bayerische Archivinventare. Herausgegeben im Auftrag des Generaldirektors der staatlichen Archive Bayerns. — Heft 2: Hermann Hoffmann, Schloßarchiv Harmating. (Bayerische Archivinventare, Reihe Oberbayern, Heft 1). München-Pasing (Bayerische Heimatforschung) 1955. XVI 294 Seiten. — Heft 3: Günther Schuhmann, Stadtarchiv Ansbach. (Bayeri­sche Archivinventare, Reihe Mittelfranken, Heft 1). München (Karl Zink) 1956. XVI + 135 Seiten. — Heft 4: Josef Hemmerl e, Archiv des ehe­maligen Augustinerklosters München. München (K. Zink) 1956. VIII + 179 Seiten. — Heft 5: Carl Adam, Stadtarchiv Burgbernheim. (Bayerische Archivinventare, Reihe Mittelfranken, Heft 2). München (K. Zink) 1956. XII -f- 104 Seiten. Die ersten, für „Hefte“ recht umfangreichen Teile der hier angezeigten Reihe bayerischer Archivpublikationen vermitteln einen guten Einblick in fünf verschiedene Arten von Archiven, da sie mit dem Inhalt von Archiven eines staatlichen Regierungsbezirkes, einer Herrschaft, einer ehemaligen Residenzstadt, eines Klosters und einer erst 1954 wieder zur Stadt erklärten Marktgemeinde bekannt machen. In Österreich und Bayern nennt man alle etwas umfassenderen Archivübersichten ein Inventar. Die Archivverwal­tungen iin West-, Nord- und Mitteldeutschland haben hingegen für ihre gleichartigen Veröffentlichungen den Titel „ (Gesamt-)Übersicht“ gewählt, da ein „wissenschaftliches Inventar tiefer in die Zusammenhänge der Ver­waltungsgeschichte“ einzudringen hätte (Hellmut Kretzschmar im Vorwort zur „Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive“. Leipzig 1955). Eine Besprechung von Heft 1 der Bayerischen Archivinventare (Heri­bert Sturm, Staatsarchiv Neuburg an der Donau) ist bereits in den „Mit­teilungen des österreichischen Staatsarchivs“ Band 6 (1953), Seite 355 f. erschienen. Heft 2 ist als bisher umfangreichstes der Inventarserie dem Herrschaftsarchiv des 1935 ausgestorbenen Geschlechts der Freiherm von Barth, das dem ältesten Münchener Patriziat entstammte, gewidmet. Aus der Einführung erfahren wir die wichtigsten Daten über den sozialen Aufstieg, über bedeutende Angehörige und über den Erwerb verschiedener Herrschaften durch die Barth. Die Hinterlegung des Archivs beim Kreis­archiv München 1950 hat seine wissenschaftliche Ordnung und Verzeich­nung ermöglicht und das Verzeichnis bietet seinerseits eine wertvolle Unterstützung für die Erhaltung des Archivs und seines Ordnungszustandes. Deshalb ist es ganz im allgemeinen so wichtig, daß der Inhalt von Privat­archiven möglichst genau verzeichnet und die derart gewonnene Übersicht auch im entsprechenden staatlichen Archiv aufbewahrt wird.

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