Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 10. (1957)

KRAUS, Wilhelm: Rudolf Kiszling zum 75. Geburtstag

540 Personalia Übersetzung in das Generalstabskorps“. Von Görz kam Kiszling in die Generalstabsabteilung des XII. Korpskommandos in Hermannstadt, wo er — mit 1. 5. 1914 zum Hauptmann ernannt — den Kriegsausbruch 1914 erlebte, dann unter dem Kommando des GdI. Kövess v. Kövessháza vom 22. 8. den Vormarsch von Stanislau, den Sommerfeldzug gegen Ruß­land 1914, die Kämpfe bei Chyrów (Oktober—Dezember), das Gefecht von Pezedborz (18. 12.) und endlich die Stellungskämpfe östlich der Pilica bis 20. 5. 1915 und westlich Radom bis 5. 6. mitmachte, wiederholt im Feuer stand und mit dem MVK. 3. Kl. mit KD. ausgezeichnet wurde. Anschließend arbeitete Kiszling ein halbes Jahr in der Generalstabs­abteilung der Siebenbürger Gendarmerie-Truppendivision für die Grenz­sicherung in Siebenbürgen gegen Rumänien und wurde, als diese Divi­sion in die k.-ung. 70. Honvéd-Infanteriedivision umgewandelt wurde, ab 2. 12. 1915 ihr Generalstabschef unter dem Kommando des GM. Anton G o 1 d b a c h und machte unter anderem auch die Abwehrschlacht östl. Luck (April—Juni 1916) und die anschließenden Rückzugsgefechte mit. Als Goldbach mit 26. 8. 1916 das Kommando der 71. Infanterie-Truppen- Division übernahm, begleitete Kiszling ihn als Generalstabschef bis 30. 6. 1917. Auch in diesem Kriegsabschnitt mehrfach ausgezeichnet, mit 1. 2. 1916 zum Major des Generalstabskorps ernannt, lauteten seine Be­schreibungen im Kriege als auf einen „vorzüglichen Generalstabsoffizier von brillanter Auffassung, äußerst rascher Arbeiter, im Konzept von sel­tener Klarheit und Kürze, tapfer und ruhig im Feuer“, „klar denkend und entschlossen handelnd, generalstabstechnisch vollkommenst han­delnd“ in allen Verwendungen. Der Kriegsausbruch mit Rumänien hatte Kiszling vom bisherigen russischen Kriegsschauplatz ab Sept. 1916 und mit der Offensive durch Siebenbürgen ab 1. 10. 1916 durch den Ojtoz-Paß auf den Kriegsschauplatz in Rumänien und ab 1. 7. bis 15. 9. 1917 als 1. Generalstabsoffizier zur 225. deutschen Infanteriedivision geführt. Auch in die ihm neuen und in mancher Beziehung fremden Verhältnisse dieser Division hat sich Major Kiszling „hineingefunden und, durch kla­res und zutreffendes taktisches Urteil, weiten Blick, Ruhe und Umsicht ausgezeichnet, sich schnell das volle Vertrauen der Truppe und das meine bei der Führung und Fürsorge für die Truppe erworben“ — so der deutsche Divisionskommandeur v. Vojna. Das EK. I. war die Aner­kennung für seine Dienstleistung. Ab 24. 9. 1917 lernte Kiszling auch noch den italienischen Kriegsschauplatz in der Generalstabsabteilung des Fleeresgruppenkommandos des FM. von Boroevic kennen und blieb hier — mit 1. 5. 1918 zum Oberstleutnant des Generalstabskorps befördert und Ende 1917 mit dem Eisernen Kronen-Orden 3. Kl. mit KD. und Schw. ausgezeichnet — bis zum Kriegsende, das auch das Ende der öst.-ung. Monarchie brachte. Am 12. 11. 1918 meldete sich Kiszling beim Staats­amt für Heerwesen für die deutsch-österreichische Wehrmacht, ging am 23. 11. 1918 mit der Bestimmung als Stabschef beim Landesbefehlshaber für Deutschböhmen (sein Divisionskommandant im Weltkrieg, FML. Goldbach) nach Leitmeritz ab, kam aber mit dessen Verlegung nach Wien ab 13. 12. wieder nach Wien zurück. Laut Erlaß des StA. f. Heerwesen Abt. 1, Z. 16918 vom 10. 6. 1920 kam sodann Obstlt. d. Gstb. R. Kiszling

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