Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 9. (1956)
PEBALL, Kurt: Zur Quellenlage der „Annales Ferdinandei“ des Grafen Franz Christoph Khevenhüller-Frankenburg
Quellenlage d. „Annales Ferdinandei“ d. Fr. Chr. Khevenhüller-Frankenburg 17 Exemplar des gesamten Annalenwerkes soll sich heute noch in der Bibliothek des Stiftes Lambach befinden54). B. Weitaus der größte Teil der „Annales Ferdinandei“ beruht auf der vierten Art der Quellen, auf Akten. Eine auch nur annähernd vollständige Angabe dieses Materiales aus dem Familienbesitz wäre nicht nur sinnlos, sondern ist überhaupt nicht möglich, weil der größte Teil desselben durch die Versteigerung des Archivs Kammer in alle Winde verstreut wurde. Von den noch bekannten sollen aber die wichtigsten hervorgehoben werden. Franz Christophs hohe politische Stellung und seine Hofämter ermöglichten es ihm in besonderem Maße in Korrespondenz und enger Beziehung mit vielen bedeutenden Staatsmännern und einflußreichen Persönlichkeiten seiner Zeit zu stehen. Da er auch als Gesandter über alle wichtigen politischen Begebenheiten in Europa informiert wurde, konnte er sich — genau so, wie es schon seine Vorfahren taten — eine umfangreiche Sammlung von Korrespondenzen und abschriftlichen Berichten zusammenstellen. Diese wurden teilweise in eigenen Briefbüchern zusammengefaßt. Von diesen wies das Archiv Kammer eine größere Anzahl noch 1783 auf55). Einige davon sind: I. „Epistolae Hispanicae“. Eine Sammlung von über 1000 abschriftlichen, in spanischer Sprache geschriebenen politischen Schreiben aus den Jahren 1581 bis 1604; ca. 1000 S. fol. Ptbd. Dieser Band befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg5«). II. Miscellannea 1595 bis 1633. Sie beinhalten gleichzeitige Abschriften von Berichten, kaiserlichen Erlässen, Verfügungen, Verordnungen, Friedenstraktaten etc. teilweise von Franz Christoph selbst geschrieben. Msbd. ca. 500 Seiten 57). Heute verschollen. III. Miscellannea 1568—1628. Beinhalten Kriegsbriefe, abschriftliche Berichte von politischen Aktionen, Zeitungsbriefe etc. Msbd. ca. 600 Seiten5«). Heute verschollen. IV. Zeitungsbriefe, Berichte, Briefe, Kriegsnachrichten, aus den Jahren 1623 bis 1625. 2 Ptmsbde. mit ca. 1400 S. fol.59). Diese Bde. beinhalten Berichte über die politischen Vorgänge in Europa aus Wien, Köln, Den Haag, Augsburg, Linz, Prag, Brüssel, Braunschweig, London Dresden, Lyon, Genua, Amsterdam, Würzburg, Venedig, Konstantinopel, Nürnberg, München etc. Beide Bde. sind verschollen. 54) I. Zibermayr, Landesarchiv, S. 201. 55) Vgl. das Archivverzeichnis von M. Rieberer und die oben S. 2, Anm. 7, angeführten Offerte. 5«) Er wurde 1893 von S. Kende erworben (Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, Jg. 1893, S. 37). 57) Titel etc.: Der Wiener antiquarische Büchermarkt. 5«) Titel etc., edb. 59) Titel etc., edb. Mitteilungen, Band 9 2