Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 9. (1956)
WALTER, Friedrich: Metternich und Gervay. Ein Briefwechsel
198 Friedrich Walter In jedem Falle bitte ich Sie, mir den Brief des Grafen E. und die Abschrift meiner Antwort an ihn zurückzusenden.“ VIII. M. an G„ Königswart, 21. VIII. 1842: „In der Beilage erhalten Sie die zwey lezten Conferenzprotokolle, welche ich Ihnen unterfertigt remittire. Ich habe nun, wenn Nichts dazwischen kömmt, meine Abreise von hier auf den 27ten d. festgestellt. Ich werde auf diese Weise am 30t,,n morgens zu Johannisberg1) eintreffen und daselbst bis zum 3ten September bleiben, am 4ten der Ceremonie zu Köln 2 *) beywohnen und den 6ten wieder auf Johannisberg zurück sein. Meine Besprechungen mit dem König v. Preussen s) wünsche ich zwischen dem 14ten und 18ten zu Coblenz oder vielmehr zu Stolzenfells4 5), 1 y2 Stunde rheinaufwärts von dieser Stadt, in Ruhe zu pflegen. Anliegend finden Sie einen Vortrag, die Kosten meiner Kreuzfahrt betreffend, welchen ich Sie bitte, dem H. Erzh. Ludwig in Folge einer Absprache, welche (ich) bereits in dieser Beziehung pflog, zu unterlegen. Da ich nur die Reise und die Kosten in Anspruch nehme, welche mir der Contackt mit dem König verursachen wird, so ist mir die Verrechnung lieber, weil ich hier nicht mehr erhalten möchte, als die Sache betragen wird. Ich habe nun das Vergnügen, von einer Menge von Seiten zu erfahren, dass von den Höfen eigends Leute zu mir kommen werden, welche, durch den Gang des Königs v. Preussen erschreckt, den Auftrag haben, sich Rath bey mir zu erholen. Wie angenehm diese Aufgabe zu lösen sein wird, diess liegt in der Natur der Dinge. Unter den zu mir Gesendeten befindet sich der k. dänische Minister der auswärtigen Angelegenheiten6), der Ems brauchte und angewiesen ist, mich abzuwarten! Ich werde mich aus der Sache ziehen, so gut es immer gehen mag.“ IX. G. an M„ 20. VIII. 1842: Der Gesundheitszustand Gr. Mittrowsky’s i) hat sich entscheidend verschlechtert; mit seinem baldigen Ableben muß gerechnet werden; für diesen Fall wird eine sofortige Verfügung hinsichtlich der Nachfolge rätlich sein. — Die anhaltende Dürre in Böhmen und Mähren droht zur Vernichtung des ganzen Viehstandes in diesen Ländern zu führen. — Die Ernennung des Obersten Petrich 2) zum General und gleichzeitig zum Oberleutnant der ungarischen Garde, die ebenfalls gleichzeitige Verleihung des Leopoldordens an ihn und die Belassung VIII. 1) Johannisberg am Rhein (unweit Rüdesheim), Metternichscher Besitz. 2) Siehe IV. 3). 3) Friedrich Wilhelm IV. 4) Kapellen-Stolzenfels am Rhein, Dorf und Schloß unweit Koblenz. 5) Heinrich Graf von Reventlow-Criminil (1798/1869). IX. x) Siehe III. 2). 2) Generalmajor Sigmund Petrich v. Hanusfálu.