Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 9. (1956)
WALTER, Friedrich: Metternich und Gervay. Ein Briefwechsel
Metternich und Gervay 197 diese Fahrt erspart hätte; sie passt schlecht auf seinen Besuch in England, während ihm Algier bey irgend einer Kreutzung ebenfalls nicht entgangen wäre. Neues habe ich Nichts von Wichtigkeit.“ VI. G. an M„ 12. VIII. 1842: Übersendung eines von Kübeck eingelangten Aktenpaketes. — Mitteilung von einem kurzen Ausflug Eh. Ludwigs nach Ischl zu Eh. Franz Karl (Gems- jagd). M. an G., Königswart, 17. VIII. 1842: „Ich bitte Sie, Kenntniss von dem anliegenden Schreiben des B. Kübeck an mich zu nehmen und ihn zu bitten, dass er Sie meine Antwort lesen lasse. S o wie B. Kübeck die Sachen führt, gehen sie. Früher giengen sie nicht, entweder weil man nicht verstund oder nicht wollte! Das anliegende Schreiben an den H. Erzh. Ludwig ersuche ich Sie, ihm, sollte er noch nicht von seinem Ausfluge zurück sein, zu schicken. I. I. M. M. bitte ich Sie mich zu Füssen zu legen. Wir haben fortan das herrlichste Wetter und von einem solchen Sommer sagen die Königswyarter Annalen Nichts. Es ist selbst des Guten zu viel, denn die Bäche versiegen und die Wiesen dürren ab. Am Rheine regnet es mitunter, sodass man sich eine Weinlese wie die der Jahre 1811 und 22 in Aussicht stellt!“ VII. M. an G., Königswart, 18. VIII. 1842: „Ich bitte Sie, lieber Gervay, die anliegenden Piecen dem H. Str. von Jüstel!) zur Kenntniss zu bringen und ihn zu ersuchen, Ihnen zu eröffnen, ob er mit meiner Antwort an den Grafen Esterhazy* 2) einverstanden ist. Im dem Falle des J a belieben Sie das Originalschreiben an denselben gelangen zu lassen. Im entgegengesetzten Falle bitte ich Sie, mir dasselbe unaufgehalten mit den Bemerkungen des H. Abtes v. Jüstel hierher zurückzusenden. Die Allocution des Papstes3) hat augenscheinlich im Gefühle des Grafen Esterhazy selbst dessen Verhältniss auf die äusserste Spitze gestellt. Giebt es zu der Regelung desselben ein Mittel? Ich glaube es nicht, bin jedoch für den Versuch, Rom gegenüber als das letzte Mittel für den Grafen E„ sich zu überzeigen, dass es keines der Hilfe giebt. VII. i) Joseph Alois Jüstel (1765/1858), inful. Propst von Wisehrad, Staatsund Konferenzrat. 2) Weder die Akten der Staatskanzlei noch die des Staatsrates boten Aufschlüsse über den hier in Frage stehenden Eheprozeß eines Grafen Esterházy. 3) Gregor XVI. Vgl. Jos. Schmidlin, Papstgeschichte der neuesten Zeit. I. Bd. (München 1933.) S. 586 ff.