Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)

BACHMANN, Hanns: Fortschritte der fotografischen Erfassung, technischen Bearbeitung und Auswertung des mittelalterlichen Urkundenmaterials in geistlichen Archiven durch das Tiroler Landesregierungsarchiv

328 Archivberichte heim von Württemberg-Neustadt, auf der braunschweig- celleschen Seite der Kommandant von Harburg, die Ausreißer wieder zusammenzubringen (Fasz. 217, Mai-Sept., Fol. 153/156). Man kann die weiteren Spuren dieses Regiments auf dem Marsche von der Elbe nach Schlesien aus den vorliegenden Akten verfolgen, denn am 23. 7. 1689 berichtet der Gesandte Franz Heinrich Gödens aus Köln a. d. Spree über die Ausschreitungen der irischen Truppen auf ihrem Marsche durch die Mark und über ihr Einlangen in Frankfurt a. d. Oder am 29. 6. (Fasz. w. o., Fol. 316/325). Wie Wrede a. a. 0. mitteilt, ist das „irländische Regiment zu Fuß“ unter Obrist Chevalier Wilson bis zu seiner Auflösung im Jahre 1693 in Ungarn als Besatzungstruppe ver­wendet worden. Wie in früheren Berichten kann auch diesmal festgestellt werden, das sich aus den „Kriegsakten in genere“ der Reichshofkanzlei zahlreiche Ergänzungen und Berichtigungen zu Wredes „Geschichte der k. und k. Wehrmacht“ ergeben, die in einem Index am Schlüsse des Archivbehelfs 109/8 verzeichnet wurden. Der Wert dieses gesamten Bestandes für die historische Detail­forschung steht außer Zweifel. Für die Epoche 1635 bis 1689 dürften die „Kriegsakten“ nunmehr als erschlossen angesehen werden können. Fortschritte der fotografischen Erfassung, technischen Bear­beitung und Auswertung des mittelalterlichen Urkunden­materials in geistlichen Archiven durch das Tiroler Landes­regierungsarchiv. Von Hanns Bachmann (Innsbruck). Es mag gerade in dieser Konferenz, die in ihr Programm als einen wesentlichen Punkt den Stand der Urkundenforschung in den einzelnen Bundesländern aufgenommen hat, angebracht sein, einen Bericht über die technische Bearbeitung des Urkundenmaterials, wie es sich in geistlichen und privaten Archiven verstreut findet, zu geben. Bereits 1949 stellte ich einen kurzen Überblick über die bisher geleisteten Arbeiten zusammen, den Sie im 2. Band der Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Seite 91 bis 94, finden können. Seit dieser Zeit haben sich die Verhältnisse doch so weit geändert, daß die technischen Mittel wieder ausreichend zur Verfügung stehen und viele wertvolle Erfahrungen auf diesem Gebiete gesammelt und nutzbar gemacht werden konnten. Während früher nur gelegentlich und bei Be­darf mit noch ungenügenden Mitteln fotografische Aufnahmen auswär­tigen Schriftmateriales angefertigt wurden, bin ich seit 1950 dazu über­gegangen, systematisch das gesamte ältere Urkundenmaterial in geist­lichen und privaten Archiven zu erfassen und die dazu erforderlichen technischen Mittel für das Archiv zu erwerben. Die Voraussetzungen für die praktische Durchführung des Gedankens sind ein technischer Arbeitsraum mit den dazu nötigen Geräten, ferner die Ausbildung der

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