Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)
KRAUS, Wilhelm: 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1955
288 Archivberichte Die lange, bis zum Neubau 1953 dauernden, besonders ungünstigen Arbeitsverhältnisse, unter denen das AVA. zu leiden hatte, und die geringen Personalstände beim F u H K A. und beim V A. verhinderten wissenschaftliche Gemeinschaftsarbeiten. Doch werden im AVA., VA. und FA. Inventare vorbereitet und für das HKA. ist eines als Arbeit Dr. Walters auf Grund vorliegender Gemeinschaftsarbeiten 1951 erschienen. Dagegen ist im K A. in 6jähriger Gemeinschaftsarbeit der wissenschaftlichen Beamten und Abteilungsvorstände das „Inventar des KA. Wien“ 1953 erschienen und damit eine lang empfundene Lücke geschlossen worden. Ebenfalls waren Beamte des ÖStA. an der Ausarbeitung von Kurzbiographien zum „Österreichischen Biographischen Lexikon“ beteiligt und sind Mitarbeiter an der „Neuen deutschen Biographie“, also an Gemeinschaftswerken anderer wissenschaftlicher Institutionen. Im KA. wurden auch 57 Biographien österr. Militärhistoriker für den „Verband österr. Geschichtsvereine“ im Manuskript bearbeitet. k) Die wissenschaftliche Tätigkeit in den Einzelarbeiten der Beamten des ÖStA. Einen zahlenmäßig besonders starken Aufschwung gegenüber der Zeit vor 1945 nahmen in dem Berichtsjahrzehnt 1945—1955 die Einzelarbeiten der wissenschaftlichen und wissenschaftlich tätigen Beamten des ÖStA., insbesondere der des HHStA.44) und einzelner der anderen Archive. Es ist nicht zu verkennen, daß der durch die Initiative des Generaldirektors Prof. Santifaller und die verständnisvolle Munifizenz des Bundeskanzleramtes bewirkten Gründung einer eigenen Zeitschrift des ÖStA. als Aufnahmeorgan für die wissenschaftlichen Arbeiten seiner Beamten ihr reich bemessener Anteil an diesem Aufschwung gebührt. Erstaunlich reich ist der Themenkreis dieser Einzelarbeiten, sind ihre zeitlichen und räumlichen Grenzen; es bietet sich hier das gleiche Bild, wie bei der Benützung der Archive durch die wissenschaftliche Forschung (s. oben S. 272 f.). Und da jedem Fachmann eine Bibliographie mehr bietet als noch so viele Worte, so seien jene Arbeiten im folgenden bibliographisch angeführt — mit Ausnahme von Rezensionen und Zeitungsartikeln — die während der aktiven Dienstzeit bis zur Drucklegung dieses Berichtes erschienen sind45). Allmayer-Beck Johann Christoph: Vogelsang. Vom Feudalismus zur Volksbewegung. 1952. (Mitarbeit): Inventar des Kriegsarchivs. Wien 1953. Die älteste Handschrift des Wiener Kriegsarchivs: eine Kreuzauffindungslegende; in: MÖStA. 7/1954. 44) Auch hierin macht, wie im Benützerdienst (s. o. S. 272), das KA. in diesem Jahrzehnt eine auffällige Ausnahme (s. die Zahlen der Mitarbeiterbeteiligung an den MÖStA., Seite 287). 45) Allen Kollegen und Kolleginnen sei für freundliche Mitteilungen und Ergänzungen hier herzlich gedankt.