Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)
KRAUS, Wilhelm: 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1955
Österreich 285 Es ist selbstverständlich, daß das ÖStA. durch seine wissenschaftlichen Beamten als amtliche Vertreter an den verschiedenen Tagungen und Kongressen seines Fachgebietes in Österreich teilnimmt. Darüber hinaus entsendet es mit Bewilligung des BKA. auch jeweils einen wissenschaftlichen Beamten zu den alljährlich abgehaltenen Deutschen Archivtagen und zu internationalen Archivkongressen. Ebenso sind einzelne Beamte in verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen Österreichs und des Auslandes tätig. Da die weitverzweigte Tätigkeit des langjährigen Generaldirektors des ÖStA., Univ.-Prof. Dr. Leo Santifaller, in dieser Hinsicht vorwiegend seiner Eigenschaft als Lehrer an der Universität Wien, als o. Mitglied der Akademie der Wissenschaften und anderer führender wissenschaftlicher Institutionen entspringt und auch nach seinem Rücktritt als Generaldirektor fortdauert, bleibe ihre Aufzählung berufeneren Stellen überlassen. Als Mitglieder und Mitarbeiter sind Beamte aller Archive in vielen in- und ausländischen wissenschaftlichen Organisationen tätig, deren Aufzählung hier aber zu weit führen würde. h) Das Publikationswesen des ÖStA. Einen wesentlichen Fortschritt gegenüber früheren Epochen erzielte das ÖStA. dank der verständnisvollen und tatkräftigen Förderung durch das BKA. mit der Herausgabe einer eigenen Zeitschrift, der „Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs“. Wohl waren auch vor 1945 bzw. 1938 die „Historischen Blätter“ in zwei Anläufen 1921—1923 und 1931—1937 als Organ des StA. und die „Veröffentlichungen des Wiener HKA.“, 5 Bände, 1935—1941, erschienen, doch nur fallweise, und die Arbeiten der wissenschaftlichen Beamten mußten in der Regel bei anderen Zeitschriften untergebracht werden. Schon gleich bei seiner Bestellung zum Leiter des ÖStA. faßte Univ.- Prof. Dr. Leo Santifaller den Plan für eine eigene Zeitschrift des ÖStA. Am 18. Dezember 1946 genehmigte das BKA. den Abschluß eines Verlagsvertrages mit der Österr. Staatsdruckerei und gewährte den erforderlichen Druckzuschuß. Das Manuskript des 1. Bd., Heft 1, wurde daraufhin im Jänner 1947 der Staatsdruckerei übergeben. Es war in die Abschnitte „Aufsätze, Miszellen, Archivberichte, Literaturberichte, Aus Zeitschriften“ gegliedert. Dieser Aufbau der „Mitteilungen“ ist im wesentlichen bis heute unverändert geblieben, nur überwogen — dem Aufgabenkreis der Zeitschrift entsprechend — im Aufsatzteil allmählich die Arbeiten über neuere Geschichte und der Abschnitt Literaturberichte wurde weiter ausgebaut. Er enthält seit Band 4/1951 regelmäßig eine Zeitschriftenschau, die in Band 6/1953 bereits 57 Zeitschriften umfaßte. Im Rezensionsteil dieses Bandes wurden 36 Bücher besprochen. Am 1. Juli 1947 wurde StArch. Univ.-Doz. Dr. Hanns Leo Mikoletzky zum Leiter des Publikationswesens bestellt. Das 1. Heft des 1. Bandes der