Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)

KRAUS, Wilhelm: 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1955

248 Archivberichte begonnenen und auf den Südtrakt beschränkt gebliebenen Umbaues des KA. auf das moderne Magazinsystem erreicht. 1951 wurde auch der Forschersaal des Archivs, der unter den Wiener Forschungsstätten zu einem der schönsten zählt, durch die amerikanische Besatzungsmacht, die ihn als Schießstätte verwendet hatte, dem Archiv wieder zurückgestellt. Unverzüglich wurde durch die Bundesgebäudeverwal­tung II unter Mitwirkung des Bundesdenkmalamtes an die Restaurierung geschritten und bald erstrahlte die spätbarocke aus den Jahren 1746/49 stammende Decke des Saales in ihrem alten Glanz. Die Reorganisation und Ausgestaltung des Feuerschutzes zog sich über mehrere Jahre hin. Nachdem das Gerät ergänzt und erneuert, die Türen der Speicher mit Blech beschlagen, mehrere noch offene Lichtleitungen ver­mauert, Vergitterungen ergänzt und die Alarmeinrichtungen wieder in Stand gesetzt worden waren, konnten diese Arbeiten 1951 im Wesen als abgeschlossen gelten. — 1954 wurde für die Archivangehörigen im Nord­trakt des Archivgebäudes eine Duschgelegenheit eingebaut. (5) Das V A. ist seit 1940 im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Aspangbahn — Aspangstraße 33 — untergebracht; das Haus selbst wird von den Österreichischen Bundesbahnen (Generaldirektion bzw. Strecken­leitung Hauptzollamt) verwaltet. Von der ausnutzbaren Fläche des drei­stöckigen und wegen der geringen Tragfähigkeit der Decken für Archiv­zwecke weniger geeigneten Gebäudes sind 68% für Zwecke des ÖStA. be­legt. Die restlichen 32% entfallen auf das unter Aufsicht des VA. stehende Betriebsarchiv der Generaldirektion der ÖBB., sowie auf einen Teil der Registratur und 2 Dienstwohnungen der Bundesbahnen. Für den Feuerschutz sind 4 Stück „Total“-Kohlensäuretrockenlöscher neu angeschafft worden. Das 1947 vorhandene Büroinventar des Verkehrs­ministeriums ist auf Grund der Übergabeverhandlungsschrift dem VA. leih­weise zur Benützung überlassen, Ergänzungen in geringerem Umfange erfolgen durch das ÖStA. Es sei noch erwähnt, daß mit und neben den großen Bauarbeiten in den Archiven auch eine Überfülle von kleineren Reparaturen, Innenarbeiten etc. vorgenommen wurde. Bei allen großen Bauvorhaben und kleineren Arbeiten muß dankbar der steten Bereitwilligkeit und unermüdlichen Hilfe der beiden Bundesgebäudeverwaltungen I und II, ihrer jeweiligen Leiter und ihres Personals gedacht werden. 3. Die Bestände der Archive. a) Rücklagerung und Verluste. Schwerer als die Gebäude hatten die Bestände der Archive unter den Einwirkungen des Krieges in den Verlagerungsorten, ja mehr noch unter den Nachwirkungen des Krieges gelitten und J. Seidl15) stellt fest: „Wenn 15) A. a. O., S. 10.

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