Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 6. (1953)

AUER, Erwin M.: Die „Medaille“ der Bocholtz-Stiftung im Deutschen Ritter-Orden

Die „Medaille“ der Bocholtz-Stiftung im Deutschen Ritter-Orden 179 Stiftungsende), die als Mädchen und Frauen weder Titel noch Amt eines Marschalls übernehmen konnten, folgende männliche Familienmitglieder: 1. Otto Edmund Freiherr von Rochau (Stiftungsinhaber ab 2. Mai 1663, Marschall ab 20. Mai 1668, bzw. Erbmarschall ab 31. Jänner 1678 bis vor 7. Juli 1679), 2. Ferdinand Edmund Freiherr von Rochau (Stiftungsinhaber ab 7. Juli 1679, Erbmarschall ab 14. Dezember 1716 bis 21. November 17531, 3. Maximilian Anton Philipp Franz Wilhelm Freiherr von Rochau (nur Stiftungsinhaber vom 21. November 1753 bis vor 18. Jänner 1757) und 4. Philipp Ferdinand Joseph Graf von Rodoan (Stiftungsinhaber und Erbmarschall [fälschlich Groß-Erbmarschall] als chef de sa femme vom 7. April 1770 bis 30. September 1790). Da der dritte männliche Stiftungsnutznießer noch vor Erreichung des 26. Lebensjahres starb, waren nur der erste, zweite und vierte Stiftungs­inhaber auch Marschälle der Ballei Altenbiesen und daher berechtigt, die Medaille der Bocholtz-Stiftung zu tragen. III. Der Landkomtur Freiherr von Bocholtz ließ im Jahre 1663, in dem er seine Stiftung errichtete, eine Gendenkmünze prägen88), deren Avers das von der Freiherrnkrone überhöhte Familienwappen (drei weiße Löwen­köpfe im grünen Feld) und zwar flankiert von der Jahreszahl 16—63, deren Revers hingegen das deutsche Ordenskreuz im Wappen zeigt (Ab­bildung 1) 87). Weder diese Darstellungen noch die Umschriften weisen auf den Ausgabezweck der Gedenkmünze hin, lediglich die im Leben des Freiherrn oder in der Balleigeschichte sonst keinswegs bedeutsame Jahres­zahl scheint auf die Konvertiten-Stiftung Bezug zu nehmen, obwohl das Testament vom 2. Mai 1663 und der Stiftbrief vom gleichen Tag den Jeton nicht erwähnen. der oben in Anm. 73 genannten Töchter hätte übergehen können. Inzwischen aber war durch die Zeitereignisse die Ballei Altenbiesen dem Deutschen Ritter- Orden verloren gegangen. 8B) A. P e r r e a u, Recherches historiques et numismatiques sur la Grande Commanderie de l'Ordre Teutonique de Vieux-Joncs, in: Revue de la Numismati- que Beige, Tom. 3, Brüssel 1847, S. 252. — C. P. S e r r u r e, Jeton d’Edmond( Baron de Bocholt et Oreye, Grand Commandeur des Vieux-Joncs, in: ebenda, Ser. 2, Tom. 1, Brüssel 1851, S. 26 f. und Abb. PI. III/Fig. 3. — Dudik, a. a. O., S. 254. 87) Nach der silbernen Gedenkmünze in der Münzsammlung des Deutschen Ordens. Platte K(unst)h(istorisches)M(useum) III 5826. — Es sei an dieser Stelle dem Deutschen Orden für die freundlich gewährte Aufnahmeerlaubnis gedankt. 12*

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