Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs

Österreich 329 kameral-Registratur sind die 1778 von dem Gubernialregistrator Lortz abgefaßten Verzeichnisse der Akten über die österreichischen Vor­lande (AB. 422) 35). Die Registratur der niederösterreichischen Regie- run g ist vertreten durch Aktenübergabsverzeichnisse an das HHStA. 1789 und 1791 [AB. 118 (3)]. Von dem 1807 zum größten Teil verbrannten Archiv der Prinzipal- kommission in Regensburg befinden sich im Bestand „Archivbehelfe“ ein 1806 von Kanzleidirektor Haas angefertigtes Repertorium (AB. 134), ein Realrepertorium und Materienindex von Sekretär Marx und anderen Beamten (AB. 135) und ein Verzeichnis der Miscellanea 1779—1787 (AB. 137) * 37 38). In der Registratur des Reichshof rates entstanden wohl ein Kanzleiindex der „Confirmationes privilegiorum“ (AB. 67), ein alphabeti­sches Repertorium (AB. 68) und ein Verzeichnis (AB. 69) der „Miscellanea gratialia“, alles der lateinischen Expedition, in der 2. Hälfte des 18. Jh. ein Repertorium über die „Antiqua“ (AB. 44) und „Denegata recentiora“ (AB. 46); vor allem aber gehören dieser Provenienz an die früheren Leistungen des dort beamteten Registrators Nikolaus Wolf, so der umfang­reiche „Index actorum iudicialium“ (AB. 48), der im Zusammenhang mit seinem Ordnungsplan für die Judizialakten entstand, das Repertorium zu den „Confirmationes privilegiorum“, „Privilegia de non appellando“ undLehens- exspektanzen der deutschen Expedition (AB. 64/1) und alphabetische Indizes zu einer großen Zahl der kleinen Abteilungen der Gratialregistratur (AB. 65 und 66) 37). Bei dem heutigen AB. 82, einem von Wolf verfaßten Reichslehensbuch Josefs II. deutscher Expedition, ist infolge des Fehlens von Angaben über die Abfassungszeit auch die Möglichkeit der provenienz­mäßigen Zugehörigkeit zur reichshofrätlichen Aktenkommission gegeben, deren Beamtenkörper der Verfasser nach 1806 angehörte38). Wahrscheinlich in der Reichshofrätlichen Aktenkommis­sion entstanden ist ein Index der 1807 dem Wiener Magistrat übergebenen und 1924 aus dem Archiv des Wiener Oberlandesgerichtes in das HHStA. gelangten unadeligen Abhandlungen (AB. 62 a), sicher ist dies für die stattliche Reihe der größtenteils heute noch in Gebrauch stehenden Behelfe, die Mathias Nowotny zum Verfasser haben: Die „Register“ zu den „Alten Prager Akten“ (AB. 43), den „Denegata antiqua“ H—Z (AB. 45 ohne den 35) AB. 354 wurde 1805 durch Gassier ins HHStA. gebracht. Mit Ausnahme der AB. 329 und 352 sind alle hier genannten Behelfe im AB. 17 verzeichnet. 35) AB. 134 und 135 sind im AB. 17 verzeichnet. 37) Hier läßt sich innerhalb einiger Repertorien das Ineinandergreifen der Tätig­keit der Beamten der verschiedenen Behörden, denen die Archivalien nacheinander anvertraut waren, verfolgen. So wie Wolf das 1711 entstandene Register der Stan­deserhöhungen (AB. 320/2) fortsetzte, haben die drei letztgenannten Behelfe Ergänzungen durch Mathias Nowotny in der reichshofrätlichen Aktenkommis­sion erfahren, AB. 64/1 wurde im HHStA. noch einmal von Meiller und Weyda neu bearbeitet. 38) AB. 82, 48, 65, 66, und die Neubearbeitung des AB. 64/1 stehen heute noch als Suchbehelfe in Gebrauch. Sie sind im AB. 23 von 1892/95 unter den dort verzettelten „Repertorien der Filiale“ genannt. Über AB. 66 vgl. auch Abschn. 4 (Adelsarchiv).

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