Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs

328 Archivberichte b) Die Gruppe der in Behördenregistraturen entstandenen, heute dem Bestand „Archivbehelfe“ angehörenden Stücke ist in ihrem Umfange in­folge des Ineinandergreifens der Begriffe „Archiv“ und „Registratur“ je nach Zeit und Ort und der oft dürftigen Angaben nicht ganz sicher zu umreißen. Da eine Erörterung dieses Problems nicht in den Rahmen dieser Ausführungen gehört, soll in diesem Abschnitt jedes Stück angeführt werden, das in einem Verwahrungsstadium der Archivalien entstanden ist, in dem diese nicht mehr zum unmittelbaren Gebrauch bei der Behörde herangezogen wurden, aber auch noch nicht ihren endgültigen Bestim­mungsort erreicht hatten. So wird es zu verstehen sein, daß die reichs- hofrätliche Hofkommission hier ebenso zu finden ist wie das Kabinetts­archiv; einzelne Behelfe, die auch hier vermutet werden könnten, wie die aus der Administrativen Registratur des Ministeriums des Äußeren, sind in den Abschnitten 2, a oder c angeführt, weil dies zutreffender erschien. Stückverzeichnisse und Indices der österreichischen Geheimen Staats­registratur wurden nach 1680 vom Registrator Geist angefertigt (AB. 161), einen Kanzleiindex dazu aus dem Anfang des 18. Jh. bildet AB. 162 34 *). Auch bei den aus Innsbruck stammenden Behelfen lassen sich die Provenienzen Schatzgewölbearchiv bzw. Registratur des ober­öst e r r. Regiments mit den hier zur Verfügung stehenden Angaben nicht sicher auseinanderhalten. Die „Tabulatur über das Buech Schacz Registratur Litt. A“ (AB. 349) und „Oberösterreichische Schacz Registra­tur Litt. B“ (AB. 350), beide beglaubigt vom oberösterr. Regiments-Sekre­tär und Schatzregistrator Spergs am 24. Mai 1742, könnten wie aus der Registratur, auch aus der Kanzlei des oberösterr. Regiments hervorgegan­gen sein. Eine von Spergs an demselben Tage beglaubigte Abschrift ist auch ein Verzeichnis der auf Albrecht I. bezüglichen Urkunden (AB. 352). Die „Tabulatur der Reichsregistratur“ (AB. 329) ist im 18. Jh. außerhalb des HHStA., also während der Aufbewahrung der Reichsregisterbücher im „Innsbrucker Archiv“, entstanden. Ein alphabetisches Materienrepertorium zum Innsbrucker Archiv vom 13. Jh. bis 1716 stammt aus dem Besitz des Regierungssekretärs Lachemayr (AB. 420); der Lizentiat der Rechte Lenz verfertigte 1703/04 in Innsbruck ein Repertorium der im dreißigjährigen Kriege dorthin geflüchteten, 1705 zurückgestellten Archivalien der Land­vogtei Schwaben (AB. 426). Ein Repertorium der vorländischen Zivil- und Kriminalprozeßakten in der Registratur des oberösterr. Regiments wurde 1753/4 unter der Leitung des Registrators Posch hergestellt (AB. 425); ein Verzeichnis der Vorderösterreich betreffenden Urkunden und Akten in der oberösterr. Schatzregistratur 1259—1746 stammt von dem zwischen 1764 und 1779 als oberösterr. Gubernialarchivar in Innsbruck tätigen späteren Beamten des HHStA. Roschmann (AB. 355), die 1789 nach Vor­derösterreich ausgelieferten Urkunden und Akten (1273—1742) enthält der AB. 354. Provenienz oberösterr. Hof registratur und Gubernia 1­34) Beide Behelfe sind im AB. 17 angeführt; seit der Rekonstruktion des Bestandes durch Groß sind sie wieder gültig.

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