Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs

Österreich 325 Aus der Tätigkeit der vom Deutschen Bund eingesetzten Kom­mission zur Aufteilung des Wetzlarer Archivs des Reichskammergerichts, ist das Repertorium über die an Österreich abgegebenen Prozeßakten er­wachsen, das heute noch den Behelf zu diesem Bestand bildet (AB. 160). Wahrscheinlich in der böhmisch-österreichischen Hof­kanzlei wurden anläßlich der Übergabe an das HHStA. 1784 die Akten über den böhmischen Aufstand und den Beginn des dreißigjährigen Krieges verzeichnet (AB. 415). Kanzleibehelf der dalmatinisch-albanesisehen Hofkanz- 1 e i war der „Prospetto della Registratura per la D,almazia 1805—1810“ (AB. 139), des Dipartimento d’I talia „Prospetti dell’Archivio del Dipartimento d’Italia“ 1787 und 1790 (AB. 441/1), der italienischen Hofkanzlei das von dem Registrator Wenzel Zanetti verfaßte Reper­torium (AB. 441/2) 24). Die Provenienz Staatskanzlei ist vertreten durch ein Verzeichnis der Staatsverträge 1712—1751 (AB. 175), der Reichsakten der Staats­kanzlei, Berichte bis 1776 (AB. 182), der Korrespondenz der Reichs- und Staatskanzlei mit den kaiserlichen Gesandten im Reich 1741—1806, sowie der „Acta circulorum imperii“ 1751—1753 (AB. 202), ein Protokoll zu den Reichszirkulanden der Staatskanzlei 1772—-1789 (AB. 174 a), außerdem durch um 1770/80 zum Teil von Hof rat Andreas Krufft verfaßte Verzeich­nisse verschiedener Staatenabteilungen (AB. 180, 181, 206/13), einen alpha­betischen Index zu den „Deutschen Akten“ 1816—1848, 1834 von Menßhen- gen für die vorhergehenden Jahre nachträglich, damn von ihm und ab 1842 von Buhl fortlaufend gearbeitet (AB. 184); schließlich gehören hierher eine Konsignation der vom Hofkriegsarchiv 1780 an die Staatskanzlei abgege­benen Turcica (AB. 205) 25), ein Verzeichnis der 1806 der Staatskanzlei übergebenen Salzburger Archivalien (Beilage zu AB. 35/11), ein alpha­betisches Materienrepertorium zur österreichischen Staatsregistratur, das der Sekretär der Staatskanzlei Dr. Franz Ferdinand Schrötter um 1780 herstellte (AB. 163) und die Bestandaufnahmen des Mainzer Erzkanzler­archivs, die 1816 von den Bevollmächtigten Friedrich von Schlegel (Öster­reich) und H. v. Hefner (Bayern) in Aschaffenburg (AB. 142) und im Aufträge der Staatskanzlei 1845 vom Archivs-Offizial Baumgartner in Sachsenhausen (AB. 144) vorgenommen wurden. Auch einige Gesandtschaften sind provenienzmäßig in der Ar­chivbehelfreihe vertreten, so Regensburg (in der österreichischen Gesandt­schaft entstanden die AB. 211, 212, 213, in der kurböhmischen AB. 214, 215), Neapel (AB. 210), Madrid (AB. 209, 209 a), und verschiedene, die nach 1780 Bestandverzeichnisse anzulegen hatten, die heute im AB. 208 vereinigt sind. Von den Kanzleibehelfein des Ministeriums des Äußeren ist nur ein Stückverzeichnis der „Acta secreta“ von 1784—-1864, angelegt 1855 (AB. 170 b und d), ein im Pressedepartement verfaßter Zettelkatalog zum 24) Derselben Provenienz gehören auch die als Beilage zu AB. 442 und als AB. 442 b aufgestellten Archivinventare (1737—1813, bzw. 1787—18191 an. 25) Dieser Behelf erscheint als einziger der Provenienz Staatskanzlei im AB. 17 auf, alle anderen wurden erst 1913/16 in die Archivbehelfreihe eingeteilt.

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