Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs

Österreich 321 Archivbehelf anzusprechen war16). Beträchtliche Mengen von Behelfen blieben jedoch mit Recht weiter bei den zugehörigen Beständen, so vor allem die vielbändigen Reihen der Indizes bzw. Protokolle der Staatskanzlei, des Politischen Archivs und der Administrativen Registratur des Mini­steriums des Äußeren, der Kabinettskanzlei, des Staatsrates und Reichs­rates und des Obersthofmeisteramtes und Oberstkämmereramtes und ihrer Departements sowie der anderen Hofämter. Die Neueinreihungen dieser oder neu angefertigter Behelfe haben zu einem unübersichtlichen Anschwellen der Subnummern geführt, dabei ist durch Einfügungen an unrichtigen Stellen das ohnedies nicht sehr konse­quente System häufig durchbrochen und damit ein Überblick noch schwie­riger geworden. Nach 1918 wurde die Betreuung des Bestandes, besonders die Einreihung neuer Behelfe, einem der wissenschaftlichen Beamten über­tragen, um eine möglichst sinnvolle Anordnung zu gewährleisten; auch diese Maßnahme konnte natürlich die Mängel der Anordnung nicht be­seitigen. Gegenwärtig weist der Bestand Archivbehelfe 561 Nummern aus, denen ungefähr die 2'/jfaehe Zahl von Behelfen — brauchbare und un­brauchbare17), innerhalb dieser Gruppen von sehr unterschiedlichem Um­fang und Wert — entspricht; er wurde bei der Neuaufstellung des Archivs in den Jahren nach 1945 geschlossen im IV. Geschoß aufgestellt. Ein 1952 vom Verfasser dieses Aufsatzes hergestellter Zettelkatalog (AB. 1) sucht unter Wahrung der aus verschiedenen Gründen beizubehaltenden festen Numerierung den Notwendigkeiten der Evidenzhaltung der Veränderungen — Zuwächse und Ausscheidungen, Wechseln der Angaben über Wert und Gültigkeit der einzelnen Behelfe — und durch ein Schlagwortregister der besseren Zugänglichmachung Rechnung zu tragen. 16) Im Zuge einer 1951/52 durchgeführten Überprüfung wurden die AB. 91 bis 101/2 — Titulatur-, Formular-, Eidbücher, sowie Installations- u. Toten­protokolle der Reichskanzlei — als „Kanzleibücher“ den Verfassungsakten des Reichshofrates und der Reichskanzlei angeschlossen (Reg. d. HHStA, ZI. 415/1952), AB. 491 und 492 fanden ihren Platz bei den „Adelsakten und Familiaria“ der Staatskanzlei (Reg. d. HHStA, ZI. 538/1952) und der Bestand „Ahnenprobenexaminator“ (bisher AB. 494) wurde endgültig innerhalb des Archivs des Oberstkämmereramtes aufgestellt (Reg. d. HHStA, ZI. 544/1952); die als AB. 546 c eingereihte „Handregistratur Mayrs“ wurde mit dem Nachlaß Mayr vereinigt. Weitere Ausscheidungen, insbesondere der älteren Reichslehen­bücher, deren Eintragungen zum Bestand der Reichslehensakten nicht in un­mittelbare Beziehung zu setzen sind, sowie der hier ohne Berechtigung einge­fügten Teile der Registratur des HHStA., der Konzepte des Generalkatalogs und des Gesamtinventars, sind in Aussicht genommen. 17) Eine im Herbst 1951 angestellte annähernde Berechnung ergab, daß etwa 52% des Bestandes als brauchbare Suchbehelfe anzusprechen sind (Reg. d. HHStA, ZI. 2144/1951). 15 der Archivbehelfreihe angehörende Stücke sind Drucke, u. zw. Sonder­abdrucke aus Zeitschriften, verfaßt von Stowasser (AB. 7 b/1, 551), Reinöhl (AB. 7b/2, 23 a), Geyer (AB. 179 b), Dehio (AB. 465t), aus der Zeitschrift des heral­disch genealogischen Vereins „Adler“ (AB. 524 a); ferner Einzelwerke von Groß (AB. 327 a), Laenen (AB. 196 a) und Kataloge: Böhms Handschriftenkatalog (AB. 448), Himmelbauers Katalog der Bibliothek des Ministeriums des Äußeren (AB. 451 b/1), Kataloge der Ausstellung des HHStA. (AB. 466, 466 a, 466 b) und der Katalog der Freiherr von Bretfeld-Chlumczanskischen Siegelsammlung (AB. 411/3). Mitteilungen, Band 5 21

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