Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)
WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs
Österreich 317 im Zuge der Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten entstandenen Archivbehelfe in der Einleitung des Gesamtinventars 3) und Angaben in den Kapiteln über die einzelnen Bestände4). Die Notwendigkeit, die „Übersicht der Archivbehelfe" an den Anfang des Gesamtinventars zu stellen, bringt es mit sich, daß viele der dort niedergelegten Ergebnisse durch seither — nicht zuletzt durch die aus dem Vorhandensein des Gesamtinventars entspringende erleichterte Einsicht — ans Licht gekommene Zusammenhänge und durch an dem Bestände vorgenommene Veränderungen 5 6 *) ergänzungsbedürftig geworden sind; vor allem rechtfertigt aber die im Zuge der Wiederaufstellung des Archivs in den Jahren nach 1945 erfolgte Aufstellung der Archivbehelfe in einem Bestand eine Übersicht, die eine rasche Orientierung über Entstehen und Entwicklung, Inhalt, Leistungsmöglichkeit und Zugänglichkeit desselben allen Archivbenützern vermitteln will 8); auch für den Dienstbetrieb des Haus-, Hof- und Staatsarchivs selbst, besonders hinsichtlich der Planung künftiger Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten, ist die schriftliche Fixierung dieser Ergebnisse mühsamer Untersuchungen sicherlich von Wert. Die nachstehenden Ausführungen, die nach den Richtlinien für die Beschreibung einzelner Bestände im Gesamtinventar den Bestand „Archivbehelfe" schildern wollen, sind dementsprechend folgendermaßen gegliedert: 1. Die archivgeschichtliche Entwicklung des Bestandes, 2. Übersicht über die nicht im Haus-, Hof- und Staatsarchiv entstandenen Teile des Bestandes, gegliedert nach Provenienzen, 3. Die im HHStA. entstandenen Teile des Bestandes, 4. Behelfe abgetretener oder fremder Archivalien innerhalb des Bestandes, 5. Fundbehelfe zum Bestand „Archivbehelfe“. 1. Die archivgeschichtliche Entwicklung des Bestandes. Es entspricht dem Charakter des HHStA. als eines Sammelarchivs, besonders in den ersten Jahrzehnten seiner Entwicklung im 18. Jahrhundert, daß mit den auf genommenen Archiven und Archivteilen auch Verzeichnisse — Inventare und Repertorien aus den Archiven selbst, der ein3) Ebenda, § 3, „Die Ordnungs- und Inveni arisierungsarbeiten“, S. 138* bis 161*. 4) Ebenda, Band I bis IV, passim; weitere Angaben, auch über Literatur, in der Registratur des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, ZI. 2144/1951. 5) Die handschriftlich auf Einschußblättern eines Exemplars des Gesamtinventars vorgenommenen Nachtragungen, betreffend neu eingeteilte, neu angefertigte und aus dem Bestand ausgeschiedene Behelfe, Verbesserung der Fehler und der Angaben hinsichtlich Verwendbarkeit, betrugen bis Mai 1952 über 300; selbst angesichts des Umstandes, daß wesensmäßig eine Repertoriensammlung immer Veränderungen aufweisen muß, ist dies eine sehr hohe Zahl, die den Wert der „Übersicht der Archivbehelfe“ vielfach problematisch macht. 6) Es sei noch besonders betont, daß die zahlreichen an anderer Stelle, z. B. bei den Beständen selbst verwahrten Suchbehelfe hier keine Berücksichtigung finden; ebenso sind im Gesamtinventar abgedruckte Teilinventare (zur Abteilung Belgien, zum Lothringischen Hausarchiv) vernachlässigt (vgl. auch die Aufzählung am Ende des Abschnittes 1). Hingegen wird auf jene Objekte, die nur aus Oberflächlichkeit oder aus Verlegenheitsgründen in den Bestand „Archivbehelfe“ Aufnahme finden konnten, Rücksicht genommen werden.