Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 4. (1951)

BENNA, Anna Hedwig: Zur kirchlichen Symbolik. Goldene Rose, Schwert und Hut

Zur kirchlichen Symbolik: Goldene Rose, Schwert und Hut. Von Anna Hedwig Benna (Wien). Die kirchliche Symbolik hat noch keine selbständige und erschöp­fende Darstellung gefunden. Einzeluntersuchungen zur Geschichte verschiedener Symbole liegen wohl vor; die stark rechtsarchäologisch orientierte moderne Rechtsgeschichte liefert immer wieder Beiträge zur kirchlichen Symbolik1). Dieser Umstand liegt in der Natur der Sache begründet, die meisten kirchlichen Symbole fanden auch im weltlichen Recht Verwendung, es bedarf hier nur des Hinweises auf Kerze, Hand­schuh und Reliquiar (Eid auf ,,die heiligen“) 2); die Rechtsgeschichte bemüht sich immer mehr den Zusammenhängen von Recht und Religion, von Recht und Kunst 3) nachzugehen. Dem Mittelalter lag die Trennung von Kirche und Staat völlig fern, Religion war nicht Privatsache, trotz großer Spannungen zwischen den Trägern der kirchlichen und der weltlichen Macht wurde von beiden Seiten das Für- und Miteinander betont4). Für die Kirche bedeutete die Welt der politischen Mächte den Raum ihrer Entfaltung in der Zeit bis zum eskatologischen Ende. Die Kirche der Märtyrer überlebte das heidnische imperium und beerbte es, sie prägte dem 1) Schwerin Claudius von, Rechtsarchäologie, 1. Teil, Berlin 1943. Ildefons Herwegen, Germanische Rechtssymbolik in der Liturgie. Deutschrechtliche Beiträge, hrsg. von K. Beyerle, 1913. 2) Wohlhaupter Eugen, Die Kerze im Recht. Forschungen zum deutschen Recht IV/1, Weimar 1940; Schwineköper Bernd, Der Handschuh im Recht. Ämterwesen und Volksglauben. Neue deutsche Forschungen, Bd. 191, Berlin 1938. 3) Heinerth Christoph, Die Heiligen und das Recht. Deutschrechtliche Beiträge zur rechtlichen Volkskunde, hrsg. von K. S. Bader, 1. Heft, Freiburg i. Br., 1949. Fehr Hans, Das Recht im Bild, Kirnst und Recht, 1. München 1923. 4) Schreiben Kaiser Friedrichs I. an die deutschen Bischöfe 1159 (MG Const. I, 253 n. 182): quod in passione sua Christus duobus gladiis contentus fuit, hoc in Romana aecclesia et in imperio Romano credimus mirabili providentia declarasse, cum per haec duorum rerum capita et principia totus mundus tam in divinis quam in humanis ordinetur .... Glosse auxilium zu C 23, q 8, c 21: mutuum enim sibi debent auxilium imperator et ecclesia ut supra eadem q 5 c principes et 96 D c cum ad verum.

Next

/
Thumbnails
Contents