Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift

BLAAS, Richard: Ein Tiroler Teilbuch aus dem Jahre 1340

Ein Tiroler Teilbuch aus dem Jahre 1340 71 Die einzelnen Verhandlungsprotokolle sind nun in die Hand­schriften nicht etwa chronologisch eingetragen worden, sondern offenbar einer nachträglichen Sichtung und Ordnung unterzogen worden. Grundsätzlich wird im Teilbuch zuerst das Herrengeschlecht genannt, mit dem die Teilung vorgenommen wurde — in der Hand­schrift durch Überschriften und Randbemerkungen hervorgehoben—, und dann erst die Ansässigkeit der Eigenleute berücksichtigt. Da aber das Gros der Eigenleute in der Regel im näheren Bereich der Stammburgen des betreffenden Herrengeschlechtes anzutreffen ist, ergibt sich auch eine teilweise örtliche Gliederung der Einträge. Wir können vor allem drei große durch Inhalt, Form und Schrift unter­schiedene Gruppen herausheben: 1. Das Burggrafenamt ohne Passeier. Daz ist der tail umb aigen leute geschehen mit dem Tarant von Partschinnes-Tarant von Rabland— in dem purchgrafampt dez ersten in der gehord ze Partschinnes x). Es folgen die Teilungen mit den verschiedenen Taranten. Dann die Teilungen zwischen dem Landesherren und Wölfel von Tabland, dem Inntaler Geschlecht der Liebenberger und Helbling mit ihren Eigenleuten im Burggrafenamt, Frau von Velbenau, Burggraf Volkmar von Burgstall, Heinrich Schenk, Leunburger-Brandisser von Lana, Werberger von Tisens, Braunsberger von Lana, Lebenbergern von Marling, den Herren von Schönna, Herrn Greif von Mais, Heinrich von Rottenburg, dem Hofmeister und seinen Eigenleuten im Burg­grafenamt, den Suppan u. a. 2. Das Passeiertal. Divisio in Passira facta in ebedomeda post Letare, VHP' indictione, primo in plebe sancti Martini2), worauf die Teilungsverhandlungen über die Eigenleute in den anderen drei Propsteien des Tales folgen mit den Trautsun, Brunnenberger, Ru­precht von Passeier, Friedrich von Gereut, Angerhaim von Mais u. a., f. Friderici dicti Zaebisch habitatoris Merani und seine geswister nicht Eigenleute {homines proprii) des Petermann de Schennano sind. Im Teilbuch steht die ent­sprechende Stelle Cod. 397, Fol. 17'. *) Cod. 397, Fol. 1*' das Incipit. Über den formalen Aufbau der Handschrift wird in der Einleitung zur Edition berichtet werden. 2) Cod. 397, Fol. 22'; Cod. 396, Fol. 1' und 13' und Cod. 544 bei Santifaller, Un elenco, a. a. O., S. 184. Über die Einteilung des Passeiertales in die vier Propsteien: St. Martin, Walchs Propstei, Walten und Brantach vgl. Stolz O., Landesbeschreibung, a. a. O., S. 142, und in Schlern-Schriften 44, (1939) Quellen zur Steuer-, Bevölkerungs- und Sippengeschichte des Landes Tirol im 13., 14. und 15. Jahrhundert, S. 100, Anm. 3.

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