Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift

RICHTER-SANTIFALLER, Bertha: Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay

Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay 15 Haus in bäuerliche Hände. Ein Mann namens Hilpolt wird als „Lafayer“ 1562 erwähnt; er stirbt 1580; seine Witwe Barbara zieht in die „Sal“, eine Besitzung der Lafay im Dorf, und stirbt 1605. Das Haus Lafay bebaut ein Bestandsmann Mathias Pock, der am 25. Mai 1606 stirbt. Erst 1666 bis 1680 finden wir einen neuen Bestandsmann zu Lafay, Johann Sattler, und 1698 einen Johann Niglutsch. Wer um diese Zeit das Haus Lafay besessen hat, weiß man nicht, doch kann man annehmen, daß die Krauss von Sala, ein ungarisches Adels­geschlecht, das in Kastelrut eingewandert und später den Lafayhof nachweisbar besessen hat, schon im 17. Jahrhundert Besitzer des Ansitzes gewesen ist. Im Jahre 1780, bzw. 1781 hat Johann Anton Krauss den Ansitz Lafay veräußert. Der Hof kam wieder in die Hände von Bauern, deren Namen auch bekannt sind. Christine Gabloner hat 1811 das Haus von ihrer Mutter übernommen und hat sich 1813 mit Johann Santifaller vermählt. Die Santifaller sind ein Grödner Geschlecht. Der Hof Santuel ‘) von dem sie stammen, liegt im innersten Grödnertal, hoch über der Fischburg in Wolkenstein am Fuße des Langkofels. Als Ältester dieses Namens begegnet uns Minig von Santtuwal, der Zeuge ist in einer Urkunde von 1438 Jänner 7. Orig. Urk. (Kirchenarchiv St. Ulrich); 1438 Feb. 14 findet sich derselbe Minig als dritter Zeuge. Orig. Urk. (Kirchenarchiv St. Christina); 1443 Nov. 13 heißt es: item Dominicus de Suntafal dat pro censu libras quinque et de una pecia prati dicti Can- dipine gros. quinque. Orig. Urk. (Kirchenarchiv St. Christina); 1448 Item Michel von Suntauel hat zu lehen als ain lehentrager an stat seiner wirtin ain halben hof genant zu Suntauel in dem gericht zu Wolken- stain. Item Dominig von Suntauel hat zu lehen den andern halben hof zu Suntauel. . . . Die zway lehen haben emphangen Martéin von Suntauel und Dominig anno domini 48 2); 1471 Jan. 6 Minig von Suntafal; 1478 März 29 Hanns Suntifaler gesessen inn Greden. Orig. Urk. (beide im Kirchenarchiv St. Christina). Quellen eingehend beschäftigt und uns in seinemAufsatz „Lafay, aus der Geschichte eines Eisacktaler Hauses“ (Schiern I, 1920, S. 177 ff.) vieles über dieses Geschlecht erzählt. Im „Schiern“ war er zu knapper Wiedergabe gezwungen und konnte die Anmerkungen nicht erscheinen lassen. Ich habe nun in folgendem Aufsatz die Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay gesammelt und einen Über­blick über die Familienmitglieder gegeben. Ein Teil seiner Anmerkungen bat hier Verwendung gefunden (Manusc. Santif.). 1) Vgl. Tarneller, Eisacktal n. 1609. 2) Die lehen von her Hannsen von Wolkenstain. Santifaller Leo, Über die Brixner Lehenbücher. Sehlem, 8. Jg„ 1927, S. 201.

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