Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 1. (1948)

SANTIFALLER, Leo: Zur Einführung

MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN STAATSARCHIVS HERi^USGEGEBEN VON DER GENERALDIREKTION Band 1 1948 Heft 1 Zur Einführung Als mit Erlaß der österreichischen Regierung vom 28. Juli 1945 durch Vereinigung der Wiener Zentralarchive, des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, des Allgemeinen Verwaltungsarchivs, des Finanz- und Hofkammerarchivs und des Kriegsarchivs das Österreichische Staats­archiv geschaffen wurde, erwuchsen der Leitung des Archivs in schwerer Zeit schwerste Pflichten und Verantwortlichkeiten: Zunächst galt es, die altehrwürdigen Wiener Zentralarchive, deren Bestände während des schrecklichen Krieges zum größten Teile außerhalb Wiens geborgen wurden, wiederherzustellen, zu sichern und zu betreuen und für die Zwecke und Aufgaben der wissenschaftlichen Forschung und der Staatsverwaltung raschestens wieder zugänglich und benützbar zu machen. Darüber hinaus aber übernahm die neue Archivleitung auch die Verpflichtung, die wissenschaftlichen Traditionen dieser weltbekannten Forschungsinstitute, insbesondere des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, im alten, wohlerprobten und von der gesamten wissenschaftlichen Welt anerkannten Geiste weiterzuführen und den neuen Notwendigkeiten ent­sprechend auszubauen. Die Archivleitung glaubt, diesen wissenschaft­lichen Anforderungen am besten zu entsprechen durch die Heraus­gabe einer periodischen Zeitschrift, der „Mitteilungen des Öster­reichischen Staatsarchivs“, durch die Fortführung der „Inventare österreichischer staatlicher Archive“ und der in Verbindung mit der „Kommission für Neuere Geschichte Österreichs“ bearbeiteten Ver­öffentlichungen, insbesondere der „Österreichischen Zentralverwal­tung“ und der „Österreichischen Staats Verträge“ sowie durch die Begründung der „Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs“. Die mit diesem ersten Bande an die Öffentlichkeit tretenden „Mit­teilungen des Österreichischen Staatsarchivs“ sollen auf dem Grund­sätze strengster und exaktester Wissenschaft aufgebaut sein. Sie stellen sich als Aufgabe die Pflege der Archivwissenschaft und der Aktenkunde mit allen ihren Hilfswissenschaften sowie die Erforschung der Geschichte des Spätmittelalters, der Neuzeit und der Neuesten Zeit, insbesondere der internationalen Staatengeschichte und der

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